Page 25 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2018
P. 25

1                                                     2






















                  3                                                     4




                LEBENSRÄUME                                               1  Ein typisches Trichopodus-Biotop mit einem starken Be-

                Somit unterscheiden sich die Lebensräume der Fadenfische vor   wuchs von Wasserhyazinthen.  2  Aber auch Flüsse wie der




                und  nach  der  Fortpflanzungszeit  oft  ganz  erheblich  voneinan-  Ichamati, die langsam der Bucht von Bengalen zufließen,
                                                                          sind passende Biotope.  3  Die häufi g zu fi ndenden Lotos-

                der. In Flüssen und Seen ist das Wasser eher nährstoffarm und   teiche bieten ideale Fortpflanzungsbedingungen für Faden-


                vergleichsweise  kühl,  während  die  Fortpflanzungsgebiete  sehr   fische.  4  Auch Tümpel im Wald, stark beschatt et, können

                nährstoffreich sind und das Wasser oft sehr warm (deutlich über   Fadenfische beherbergen.



                30 °C) ist. Das deckt sich auch mit den praktischen Erfahrungen


                für Pflege und Zucht dieser Fische im Aquarium, denn man setzt

                sie gewöhnlich regelrecht zur Zucht an, bei gesenktem Wasser-  Verbreitungsgebieten einiger Arten auch Populationen, die ganz-
                stand und gegenüber den normalen Hälterungstemperaturen (22-  jährig in mehr oder weniger gleichförmigen Habitaten leben und

                26 °C, Trichogaster zeitweise auch bis 16 °C herunter) deutlich   dann z.B. für das Fortpflanzungsgeschäft die Röhrichtzone des

                erhöhten Temperaturen. Die chemische Wasserzusammensetzung   Gewässers nutzen.
                (Härte, pH-Wert etc.) ist für die Fadenfische von untergeordneter

                Bedeutung.                                             NATÜRLICHE DECKUNG


                                                                       In Fadenfischbiotopen findet man gelegentlich echte Wasserpflan-

                AUSNAHMEN                                              zen, aber es gibt auch ohne sie immer reichlich Deckung für die
                Allerdings muss man sich stets vor Augen halten, dass diese Ver-  Tiere durch überhängende Ufervegetation, ins Wasser gefallene


                allgemeinerungen eben genau dies sind: Verallgemeinerungen.   Äste und dergleichen. In deckungslosen Gewässern findet man

                So ist der Mosaikfadenfisch (Trichopodus leerii), vermutlich auch   kaum Fadenfische, allerdings ist das Wasser in vielen Biotopen

                der eng mit dieser Art verwandte T. poptae, vor allem im Schwarz-  undurchsichtig lehmtrüb – auch das bietet Deckung und Schutz.

                wasser zu finden, und ganz sicher gibt es in den ausgedehnten                      Text & Fotos: Frank Sch�fer

                                                                                                                         25
       AQ2018-05_Inhalt_Buch.indb   25                                                                               10.08.2018   14:08:03
   20   21   22   23   24   25   26   27   28   29   30