Page 17 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2018
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SCHWERPUNKTTHEMA





                                                          Foto: brig9656, Pixabay






                                                                                                                                Foto: brig9656, Pixabay









                Reisfelder wie hier in Laos sind oftmals ein Habitat
                der Fadenfische.


                BESONDERHEITEN

                Fadenfische sind, wie fast alle Guramis, auf die Aufnah-

                me atmosphärischer Luft angewiesen, die sie in einem

                Labyrinth (daher der Name Labyrinthfische) verwer-
                ten. In einem dicht abgedeckten Aquarium (Vorsicht

                beim Wasserwechsel, wenn die Deckscheibe aufliegt)
                können sie ertrinken. Im Gegensatz zu vielen anderen
                Labyrinthfischen sind bei ihnen aber die Bauchflossen   Die der Wildform ähnlichen Gepunktete Fadenfi  sche haben zwei Punkte


                                                                Die der Wildform ähnlichen Gepunktete Fadenfi  sche haben zwei Punkte
                                                                auf blauem Körper.
                                                                auf blauem Körper.
                umgebildet. So können sie selbst im Dunkeln noch nach
                Futter suchen. Begegnen sich zwei Fadenfische, tasten


                sie sich nicht selten mit den Fäden ab. Aber auch so

                sind die Fäden oft in Bewegung. Im Ruhezustand kön-
                nen sie auch angelegt werden, in Erregung werden sie
                weit abgespreizt und sind ständig in Bewegung. Eine
                weitere Besonderheit, die sie aber mit etlichen Laby-

                rinthfischen teilen, ist, dass die Männchen aus umspei-

                chelten Luftblasen ein Schaumnest bauen, in das auch

                Pflanzenteile eingearbeitet werden können.
                DIE ARTEN
                Besonders bei jüngeren Exemplaren, wie sie meist im
                Handel sind, ist die Unterscheidung der Geschlechter

                schwierig. Später erkennt man an den kräftigeren Far-
                ben sowie den längeren Flossen die Männchen, die
                Weibchen sind dann auch fülliger.
                                                               Die gescheckte Variante wird als „marmoriert“ oder „Cosby“ bezeichnet.

                  Der  Gepunktete  Fadenfisch  (Trichopodus  tricho-
                pterus)  kann  bis  maximal  15  Zentimeter  lang  wer-



                den, bleibt aber meist unter 12 Zentimetern. Ältere   zeichnet) fast häufiger als die Normalform zu finden.

                Männchen und Wildfänge können eine rot abgesetzte   Dazu gibt es gelbe, auch golden genannte Exemplare,
                Afterflosse haben, die aber bei den Nachzuchten kaum   die ebenfalls gepunktet oder gescheckt sein können.




                noch auftaucht. Die der Wildform ähnlichen Aquarien-  Selten wurden bislang fleischfarbene Gepunktete Fa-

                fische – Wildfänge sind selten im Handel – sind blau   denfische angeboten.



                mit einem dunklen Punkt auf der Körpermitte und   Mit einem Durchmesser von bis gut 30 Zentime-

                einem auf dem Schwanzstiel, am Ansatz der Schwanz-  tern bauen die Männchen die größten Schaumnester


                flosse. Seit vielen Jahren sind aber mehr oder weniger   unter den Fadenfischen. Ansonsten recht umgänglich,
                stark gescheckte Exemplare (oft noch als „Cosby“ be-  können die Männchen ihr Nest vehement verteidigen

                                                                                                                         17
       AQ2018-05_Inhalt_Buch.indb   17                                                                               10.08.2018   14:07:24
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