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grund zahlreiche leere Schnecken- Fainzilber, der Tanganjikaseebuntbar-
häuser gab, gehörte zwar bereits zu sche als Aquariumfische nach Europa
den Ergebnissen der in den Jahren exportierte. Er berichtete mir, dass
1952-1954 durchgeführten belgi- seine Fischfänger an der zentralen
schen Hydrobiologischen Expedition Ostküste Tansanias ganz zufällig bei
(Poll 1956). der Reparatur eines Defektes ihres
Bootsmotors zu ihrer Überraschung
Dass mehrere dieser Cichliden die über sandigem Untergrund kleine
Kalkgehäuse der Weichtiere als Buntbarsche entdeckt hätten, die of-
Wohnhöhlen benutzen und nur fenbar in leeren Schneckenhäusern
durch diese Anpassung auf den von leben.
ihnen besiedelten versteckfreien
Sandflächen überleben können, wur- Ende 1979 wurden Schnecken-
de jedoch erst viel später entdeckt, buntbarsche mit den beiden Arten
als erstmals Fischfänger auf der Su- Neolamprologus brevis und Neolam
che nach neuen Aquarienfischen die prologus ocellatus erstmals lebend
Unterwasserwelt des Sees erkunde- als Aquariumfische nach Deutsch-
ten, indem sie dort mit Unterwasser- land eingeführt. Im August des fol-
brillen schnorchelten oder tauchten. genden Jahres benutzte ich in einer
Ich erfuhr von diesen Buntbarschen Aquariumzeitschrift in der Über-
und ihrer bemerkenswerten Lebens- schrift zu einem ersten Bericht über
weise erstmals bei einem Aufenthalt diese bemerkenswerten Cichliden die
am See im Jahre 1979 durch Misha Bezeichnung „Schneckenbuntbar-
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