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Neolamprologus ornatipinnis
                                                  (POLL, 1949)

Körpergröße:             Dieser Schneckenbuntbarsch ist      der Hüpferlinge (Copepoden) gefres-
                       seit den 80er-Jahren des vergange-    sen hatte (Poll 1956).
                 8 cm  nen Jahrhunderts in der Aquaristik
X 4 cm                 bekannt, hat aber niemals eine grö-     Neolamprologus ornatipinnis be-
                       ßere Verbreitung gefunden, da die     sitzt keine geschlechtsspezifischen
Beckenmaße:            Art vergleichsweise unscheinbar aus-  Unterschiede in der Färbung. Das
                       sieht. Im Unterschied zu der Mehr-    wichtigste Erkennungsmerkmal die-
L 60 cm                zahl der anderen Schneckenbuntbar-    ses Buntbarsches ist ein kontrastrei-
                       sche hat diese Spezies in ihrem       ches Muster von ungefähr zehn sich
B 30 cm        Maße    Heimatgewässer eine weite Verbrei-    jeweils abwechselnden breiten dunk-
H 30 cm                tung. Ihr Typusfundort liegt an der   len und sehr schmalen hellen Quer-
                       kongolesischen Westküste in der Um-   streifen, das sich in seiner Rückenflos-
Haltung:               gebung der Ortschaft Moba. Weite-     se befindet und Anlass für den wis-
                       re in der Literatur belegte Fundorte  senschaftlichen Artnamen gab. Mit
         oder          befinden sich im Nordosten und Süd-   Ausnahme einer Anzahl blau glän-
                       osten des Sees in Tansania, im Süden  zender Schuppen in der unteren Kör-
Wohnort:               in Sambia und im Westen im Kongo      perhälfte sehen die Fische überwie-
                       (Poll 1956).                          gend bräunlich aus.

                         Neolamprologus ornatipinnis ist       Weibliche Fische sind bereits mit
                       ein obligatorischer Schneckenbunt-    ungefähr vier Zentimetern ausge-
                       barsch und lebt deshalb ausschließ-   wachsen. Die Männchen können da-
                       lich über weichem, schlammigem        gegen eine Länge von knapp acht
                       Gewässergrund. Die Fische wurden      Zentimetern erreichen und gehören
                       in Wassertiefen zwischen ungefähr     damit zu den größten Schnecken-
                       fünf und weit über 50 Metern nach-    buntbarschen. Ausgewachsene Ex-
                       gewiesen. Die Analyse des Magenin-    emplare dieser Länge passen gar
                       haltes bei einem Exemplar hatte zum   nicht mehr in die Neothauma-Schne-
                       Ergebnis, dass es große Mengen von    ckenhäuser hinein, die kleinere Artge-
                       Kleinkrebsen aus der Verwandtschaft   nossen als Wohn- und Laichhöhlen
                                                             verwenden. Damit hängt zusammen,

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