Page 18 - staeck_schneckenbuntbarsch_fibel
P. 18
Neolamprologus ornatipinnis
(POLL, 1949)
Körpergröße: Dieser Schneckenbuntbarsch ist der Hüpferlinge (Copepoden) gefres-
seit den 80er-Jahren des vergange- sen hatte (Poll 1956).
8 cm nen Jahrhunderts in der Aquaristik
X 4 cm bekannt, hat aber niemals eine grö- Neolamprologus ornatipinnis be-
ßere Verbreitung gefunden, da die sitzt keine geschlechtsspezifischen
Beckenmaße: Art vergleichsweise unscheinbar aus- Unterschiede in der Färbung. Das
sieht. Im Unterschied zu der Mehr- wichtigste Erkennungsmerkmal die-
L 60 cm zahl der anderen Schneckenbuntbar- ses Buntbarsches ist ein kontrastrei-
sche hat diese Spezies in ihrem ches Muster von ungefähr zehn sich
B 30 cm Maße Heimatgewässer eine weite Verbrei- jeweils abwechselnden breiten dunk-
H 30 cm tung. Ihr Typusfundort liegt an der len und sehr schmalen hellen Quer-
kongolesischen Westküste in der Um- streifen, das sich in seiner Rückenflos-
Haltung: gebung der Ortschaft Moba. Weite- se befindet und Anlass für den wis-
re in der Literatur belegte Fundorte senschaftlichen Artnamen gab. Mit
oder befinden sich im Nordosten und Süd- Ausnahme einer Anzahl blau glän-
osten des Sees in Tansania, im Süden zender Schuppen in der unteren Kör-
Wohnort: in Sambia und im Westen im Kongo perhälfte sehen die Fische überwie-
(Poll 1956). gend bräunlich aus.
Neolamprologus ornatipinnis ist Weibliche Fische sind bereits mit
ein obligatorischer Schneckenbunt- ungefähr vier Zentimetern ausge-
barsch und lebt deshalb ausschließ- wachsen. Die Männchen können da-
lich über weichem, schlammigem gegen eine Länge von knapp acht
Gewässergrund. Die Fische wurden Zentimetern erreichen und gehören
in Wassertiefen zwischen ungefähr damit zu den größten Schnecken-
fünf und weit über 50 Metern nach- buntbarschen. Ausgewachsene Ex-
gewiesen. Die Analyse des Magenin- emplare dieser Länge passen gar
haltes bei einem Exemplar hatte zum nicht mehr in die Neothauma-Schne-
Ergebnis, dass es große Mengen von ckenhäuser hinein, die kleinere Artge-
Kleinkrebsen aus der Verwandtschaft nossen als Wohn- und Laichhöhlen
verwenden. Damit hängt zusammen,
72