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Einleitung

                                Die ersten Schneckenbuntbarsche wurden im Spätherbst 1979 für den
                              Zoofachhandel importiert. Infolge des großen Interesses, auf das diese
                              Fische in der Aquaristik stießen, haben sich dann die Importeure bemüht,
                              immer neue Arten zu finden und lebend nach Europa einzuführen. Bisher
                              sind ungefähr 20 in leeren Schneckenhäusern brütende Cichliden beschrie-
                              ben worden, die bis auf eine Ausnahme alle im Tanganjikasee endemisch
                              sind.

                                Die Bezeichnung Schneckenbuntbarsche hat sich für Cichliden einge-
                              bürgert, die zwar aus ganz verschiedenen Verwandtschaftskreisen stam-
                              men, aber infolge ihrer ähnlichen Umweltansprüche eine mehr oder we-
                              niger identische Lebensweise besitzen. Es handelt sich um kleine Fische,
                              die über weichem Gewässergrund vorkommen und deren Überleben in
                              diesem Lebensraum das Vorhandensein von leeren Schneckenhäusern
                              einer bestimmten Größe zur Voraussetzung hat.

                                Diese Zwergbuntbarsche sind infolge ihres ungewöhnlichen Verhaltens
                              und ihrer unproblematischen Pflege und Zucht als ideale Aquarienfische
                              anzusehen. Ein weiterer Vorteil ist ihre geringe Größe, die bei den meis-
                              ten Arten nur zwischen vier und sechs Zentimetern liegt. Dadurch haben
                              sie einen vergleichsweise geringen Raumbedarf und können auch in klei-
                              nen Aquarien artgerecht gehalten werden.

                                In den gut dreißig Jahren, die seit ihren ersten Importen vergangen
                              sind, haben sich Schneckenbuntbarsche deshalb zu Recht einen festen
                              Stammplatz in der Aquaristik erobert. Als interessante Beobachtungs- und
                              Untersuchungobjekte haben sie sich auch im Biologieunterricht von Gym-
                              nasien bewährt (Staeck & Staeck 1991; ziemek, 2004). Seit dem Ende der
                              1980er Jahre ist man sogar in der Wissenschaft auf diese interessanten
                              Cichliden aufmerksam geworden und hat sie insbesondere unter verhal-
                              tensbiologischen, ökologischen und stammesgeschichtlichen Fragestel-
                              lungen untersucht (u. a. haUSSknecht & künzer, 1990; walter & trillmich,
                              1994; Sato, 1994; GaShaGaza & al., 1995; Sato & GaShaGaza 1997; Schütz
                              & al., 2009; takahaShi & al., 2009).

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