Page 90 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Die Probleme dauern an
Die Turbulenzen um die geschrumpfte Adlus gehen weiter. Im Jahr 2003
trennt sich Gardena wieder von der Marke. 2015 ist das Unternehmen dann
kurzfristig insolvent.
Abschied von Brill, Heissner und Adlus
Bereits elf Jahre zuvor, im Jahr 1993, beendet Garde- teiligungen zu wachsen und seine Marktposition aus-
na ein Engagement, von dem man sich wohl ebenfalls zubauen. Zu diesen strategischen Maßnahmen zählt
mehr erwartet hat. 1986 übernimmt man den renom- auch die 49-prozentige Beteiligung am traditionsreichen
mierten Rasenmäherhersteller Brill aus Wuppertal-Bar- Wassergartenspezialisten Heissner, Lauterbach, die man
men. Das Unterfangen scheitert jedoch schon nach we- 1990 eingeht. Ähnlich wie bei Adlus (s. S. 177) passen
nigen Jahren aus zwei Gründen: Gardena ist erstens für aber die Systeme nicht zusammen.
eine klare Zwei-Marken-Strategie einfach noch zu klein Die Trennung begründet Gardena mit dem nicht um-
und zweitens sind die Vertriebskanäle beider Marken zu zusetzenden Ziel einer Mehrheitsbeteiligung an Heiss-
deckungsgleich. 1993 kauft Werner Kress höchstper- ner. Darüber hinaus ist aber auch die Preispositionie-
sönlich Gardena Brill ab. Seit 2009 gehört der Brill-Pro- rung beider Marken zu unterschiedlich. Außerdem setzt
duktbereich der Brill Gloria Haus- und Gartengeräte Gm- sich in Ulm die Erkenntnis durch, dass selbst nach einer
bH zur Al-Ko Geräte GmbH. erfolgten Mehrheitsbeteiligung das Führen einer „Billig-
In den neunziger Jahren versucht Gardena wohl marke“ einfach nicht die Kernkompetenz von Gardena
schon im Vorgriff auf den Börsengang, vermehrt durch ist. So kommt es, wie es kommen muss: Ende August
Firmenübernahmen beziehungsweise Unternehmensbe- 1998 veräußern die Ulmer ihren Heissner-Anteil wieder.
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