Page 37 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Vor dem ersten Firmengebäude in Ulm
– Bildunterschrift im Album: „Unsere
beiden Lagerkanoniere Klopfer und
Kürschner“
Zum Dritten fehlt dazu aber auch ein zugkräftiger Na- selt, soweit ist man dann doch noch nicht. Noch beauf-
me, der sowohl Gartenkompetenz ausstrahlt, aber auch tragt man Fremdunternehmen, Produkte für die eigene
möglichst global einsetzbar ist und für die Produkte, die Vertriebsgesellschaft herzustellen. Wer aber mit den ei-
man wie den Geräteboy selber herstellt, auch passt und genen Wachstumsraten derart unzufrieden ist, wie es
eine Zukunft hat. in den Jahren 1964 und 1966 der Fall ist, wer immer
Kress und Kastner ist bewusst, dass sich der Erfolg stärker in Systemen und an Marken denkt, wer direkten
nicht einstellen wird, solange man einfach nur „hübsch Durchgriff auf seine Produkte und sein Sortiment haben
einen Namen auf ein Produkt schreibt“. Und beide stel- will, für den braucht es nur einen kleinen Schritt und ei-
len mit Blick auf die Umsatzzahlen von 1964/66 fest: ne Möglichkeit, um seine bestehenden Vertriebsstruk-
„Ein paar Jahre vegetierten wir dahin, mit unbefriedi- turen durch Herstellerstrukturen zu ergänzen. Die neue
gendem Ergebnis.“ Deshalb bahnt sich langsam ein Pa- Ära beginnt denn auch im Herbst 1967 mit einer kleinen,
radigmenwechsel an: Die beiden Firmengründer haben fast unauffälligen Kleinanzeige im Ulmer „Donau-Kurier“.
eigentlich nicht vor, irgendwann selber einmal als Pro- Die beiden Firmengesellschafter suchen Techniker, die
duzenten aufzutreten, man sieht sich in erster Linie als nach Feierabend freiberuflich für ein Unternehmen ar-
Händler. Schließlich kommen Kress und Kastner auch beiten sollen, von dem bisher nur Wenige etwas gehört
aus dieser Ecke. Dass man jetzt gleich die Seiten wech- haben: für Gardena.
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