Page 53 - terraristik Ausgabe 1/2015
P. 53
n Porträt
Die Südliche
Feilennatter
Text: Thomas Klesius,
Fotos: Yvonne Klesius
Feilennattern sind eindrucksvolle Schlangen, die unter an-
derem im südlichen Afrika vorkommen. Dort sind sie nur Wissenschaftlicher Name: Gonionotophis (Mehelya) capensis
nachts aktiv und haben sich auf die Jagd von Schlangen und Familie: Lamprophiidae, es gibt drei weitere Arten in Afrika.
Echsen spezialisiert. Ähnlich wie neuweltliche Königsnattern Schutzstatus: ungeschützt
sind sie immun gegen Gifte regional vorkommender Giftnat- Verbreitung: Südliches Afrika, entlang der Ostküste bis
tern und Vipern. Feilennattern selbst sind ungefährlich für Äthiopien/Sudan; Höhenverbreitung von 0 bis 2.000 m NN.
Menschen, werden aber nur von wenigen Liebhabern ge- Lebensraum: Buschland, Wälder, Savanne. Primär boden-
pflegt. Die Südliche Feilennatter hat stark gekielte, dunkle bewohnend, aber auch in Bäumen und Gebüschen kletternd,
Schuppen, eine schwarzlila gefärbte Schuppenzwischen- tagsüber versteckt in Höhlen oder flachen Verstecken.
haut, die gut sichtbar ist, und einen hellen Rückenstreifen Bevorzugtes Klima: Subtropisch bis tropisch, nicht allzu
trockene Biotope, tags ca. 28 °C, nachts 22 °C.
längs der Wirbelsäule. Der Kopf ist auffallend flach.
Größe: 0,7-1,3 m, Weibchen größer.
Verhalten Aktivität: dämmerungs- und nachtaktiv.
Lebenserwartung: unbekannt, vermutlich 15-20 Jahre.
Bei Berührung schlagen die Tiere ruckartig mit dem gesam- Futter: Primär Echsen und andere Schlangen, auch hochgif-
tige Giftnattern (Mamba, Kobras) und Vipern (Puffotter),
ten Körper und versuchen zu fliehen. Besonders jüngere Ex-
gegen deren Gifte sie immun sind. Es werden auch Nagetie-
emplare verstecken den Kopf schnell unter einer Körper- re erbeutet. Nachzuchten lassen sich gut an unbehaarte
schlinge. Gebissen haben unsere Tiere nie. Es ist auch kein Nager gewöhnen. Wegen der Kannibalismusgefahr sind
Biss aus der Literatur bekannt. Es sind sehr interessante, Jungtiere einzeln zu pflegen.
außergewöhnliche Nattern, die helles Licht meiden.
n terraristik 2|2013 53