Page 49 - terraristik Ausgabe 1/2015
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ökologischen Schaden an und beeinträchtigen negativ die
heimische Tier- und Pflanzenwelt.
Nach dem Importverbot der Rotwangen-Schmuckschild-
kröte wich der Fachhandel auf andere nordamerikanische
Schmuck-, Zier- und Höckerschildkröten aus, wie etwa die
Gelbwangen- (Trachemys scripta scripta) oder die Cumber-
land-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta troostii). Doch
auch die meisten dieser Arten sind keine kleinbleibenden
Wasserschildkröten und werden oft schnell zu groß für eine
Aquarienhaltung.
Ausgewachsene Schmuckschildkröten erreichen in der
Regel eine Länge zwischen 20 und 30 Zentimetern und
Weibchen können leicht ein Gewicht von über 1,5 Kilo-
gramm auf die Waage bringen. Um auch dann seine Pfleglin-
ge noch artgerecht halten zu können, ist entweder ein ent-
sprechend großes Aquaterrarium nötig oder eine Freiland-
Ursprünglich ist die RotwangenSchmuckschildkröte in Nordamerika
haltung im Gartenteich.
beheimatet. Mittlerweile wurde die Art in viele Länder eingeschleppt.
Bewegungsfreudige Tiere
150 x 75 Zentimetern. Zusätzlich darf ein Landbereich nicht
Grundsätzlich ist eine Aquarienhaltung möglich, doch sollte fehlen, der für die Schildkröte gut zugänglich sein muss.
man beachten, dass Wasserschildkröten sehr bewegungs- Als Beleuchtung eignen sich HQI-Strahler, die eine hohe
freudige Tiere und gute Schwimmer sind. Die Länge des Was- Lichtausbeute haben, in Kombination mit einer UV-Lampe.
serbehälters sollte mindestens das Fünffache der Panzerlän- Bei dem Einsatz reiner UV-Leuchtmittel wie der Osram Ultra-
ge des größten Tieres betragen, die Breite die Hälfte der er- Vitalux oder der baugleichen Radium Sanolux sollte man da-
rechneten Länge. Geht man von einem ausgewachsenen rauf achten, dass sie nur kurze Zeit (einmal täglich für ca.
Weibchen mit einer Panzerlänge von 30 Zentimetern aus, 30 Minuten) brennen und in einem ausreichenden Abstand
errechnet sich daraus eine Mindestgröße des Aquariums von (0,8 bis 1 Meter) angebracht werden.
Wasserschildkröten sind Sonnen
anbeter und nutzen Baumstämme,
Äste und Steine, die aus dem
Wasser ragen, zum Sonnenbaden.
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