Page 20 - terraristik Ausgabe 4/2014
P. 20
n titElthEMa
der bevorzugten Habitatspflanze, dem Bambus. botti chekei) und des Goldstaubtaggeckos (P. lati-
Hier leben der Seipp-Taggecko, der Van-Heygen- cauda). Im unteren Ostküstendrittel und im Süd-
Taggecko und nicht zuletzt der wunderschöne osten leben Arten wie Berghofs Taggecko (P.
Blaue Bambus-Taggecko (P. klemmeri), der sich berghofi), die zu Unrecht als Unscheinbarer Tag-
zu einer der meistgehaltenen und -gezüchteten gecko bezeichnete P. modesta, der Antanosy-Tag-
Arten der Gattung entwickelt hat. gecko (P. antanosy) und der Glattbäuchige Tagge-
Auf der vorgelagerten Insel Nosy Bé leben ne- cko (P. malamakibo). Unter den Ostküsten-Phel-
ben P. seippi und P. cf. dorsivittata bereits viele sumen finden sich sowohl kulturfolgende, sehr
Phelsumen, die sich auch im Norden Madagas- anpassungsfähige Arten, welche bis in menschli-
kars finden lassen, wie P. grandis, P. l. laticauda, che Ansiedlungen vordringen, als auch Arten, die
P. dubia und P.a. chekei. die Nähe des Menschen meiden und ausschließ-
lich in natürlichen Habitaten vorkommen. Darun-
höchste Biodiversität ter gibt es auch Arten, welche nur punktuell und
auf kleinstem Raum anzutreffen sind, wie der
Die größte Artenvielfalt an Taggeckos findet sich Antanosy-Taggecko oder auch der Gelbkehlige
in den warmen, das gesamte Jahr über feuchten Taggecko (P. flavigularis).
Lebensräumen an der Nordost- und Ostküste Ma-
dagaskars. Auf Grund der feuchten Meeresbrise, Weitere lebensräume
welche vom Indischen Ozean her auf Madagaskar
trifft und sich an den Bergen im Landesinneren Nicht nur auf Madagaskar sind die interessanten
Agaven werden abregnet, herrscht hier das ganze Jahr über ein Tiere zu finden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt
im Süden oft von mehr oder weniger feuchtes Klima. sich auf weitere Inseln und Inselgruppen im Indi-
Tag geckos wie
P. modesta oder Im Norden und Nordosten befindet sich das schen Ozean. Wie Starmühlner bereits 1979 in
auch P. breviceps Verbreitungsgebiet des Großen Madagaskartag- seinem Werk „Urwaldinseln“ herausarbeitete, sind
bewohnt.
Foto: Thomas Hofmann geckos (P. grandis), des Cheke-Taggeckos (P. ab- gerade die Inseln ein in sich geschlossenes Öko-
system und beherbergen eine Vielzahl an endemi-
schen (nur hier lebenden) Arten. So leben auf den
Seychellen die zwei Taggecko-Arten Kleiner (Phel-
suma astriata ssp.) und Großer Seychellen-Tagge-
cko (Phelsuma sundbergi ssp.) mit Unterarten.
Gleiches gilt für das Aldabra-Atoll, auf dessen In-
seln zwei Unterarten des Aldabra-Taggeckos anzu-
treffen sind. Die Inselgruppe der Komoren beher-
bergt fünf endemischen Arten: Komorentaggecko
(P. comorensis), Robert-Mertens-Taggecko (P. ro-
bertmertensi), Schwarzstreifentaggecko (P. nigrist-
riata) und Pasteur-Taggecko (P. pasteuri).
Die jedoch größte Artenzahl findet sich auf den
Maskarenen-Inseln: Auf Mauritius, Rodrigues,
Round Island, Agalega sowie La Réunion leben
sieben Arten, von welchen der Reunion-Taggecko
(P. borbonica) drei Unterarten ausgebildet hat.
Zwei weitere Arten, der Edward-Newton-Taggecko
(P. edwardnewtoni) und der Riesentaggecko (P.
gigas), gelten als ausgestorben. Einen Vertreter
der Gattung findet man mit Phelsuma parkeri auf
der vor Ostafrika gelegenen Insel Pemba. Am wei-
testen von Madagaskar entfernt findet sich der
Andamanen-Taggecko, auf den der Küste Myan-
mars vorgelagerten Andamanen-Inseln im Golf
von Ben galen. n
20 n terraristik 4|2014
TER2014-04_Inhalt_Buch.indb 20 20.10.2014 13:39:14