Page 61 - terraristik Ausgabe 1/2014
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phyraceus (Indien), pulcher (China),
vaillanti (China/Vietnam). Die vermeint-
liche siebte Unterart O. p. nigrofasciata
(Cantor, 1839; „Singapore“) beruht
wohl auf einem Irrtum. Die Breitband-
bambusnatter (O. p. laticinctus) bewohnt
Bergregionen in West-Malaysia, Su matra
(Indonesien) und Südthailand.
Aussehen, Verhalten, Ökologie
Wie alle Bambusnatter-Unterarten
lebt sie überwiegend am Boden und
recht versteckt in der Vegetation. Der
Name „Bambusnatter“ stammt ver-
mutlich von der Rückenzeichnung, die 1
durch die Querzeichnungen an Bam- 2
busrohr erinnert. Außerdem findet sich (bei uns aufgetaute Babyratten oder
im Habitat viel Bambus und die Schlan- -mäuse) in entsprechender Größe. Im
gen finden dort gute Verstecke und Gegensatz zu Kornnattern sind junge
Schutz. Breitbandbambusnattern wer- Bambusnattern übrigens so gut wie nie
den 80 bis 90 Zentimeter lang und ha- Futterverweigerer – ein großer Vorteil.
ben einen kaum vom Körper abgesetz- Wichtig sind verschiedene Verstecke
ten Kopf. Der Bauch ist weißlich-gelb, in Form halber Kokosschalen, kleiner
der Körper karminrot mit dunklen Quer- Pflanzenuntersetzer aus Ton mit einge-
bändern. Am Kopf sind drei schwarze flextem Eingang, Korkstücken, großen
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Längsstreifen und ein Querstreifen zwi- Bambusrohrabschnitten und Ähnlichem.
schen den Nasenlöchern. Die Augen Wir haben in jedem Terrarium eine Wet-
sind recht klein. box mit stets feuchtem Sphagnummoos
aus dem Zoogeschäft, das vor der Häu-
Terrarienhaltung tung oder zur Eiablage aufgesucht wird,
außerdem eine Efeutute (nie direkt
Jungtiere benötigen ein kleines Auf- nach dem Kauf einsetzen wegen mögli-
zuchtterrarium (z.B. 30 x 40 x 30 cm) cher Pflanzschutzmittel auf den Blät-
mit Falltürscheiben, Verstecken und tern und mehrmals gut abbrausen!).
Wasserschale. Zur Erwärmung reicht Eine kleine Wasserschale ist lebens- 4
ein 20-Watt-Halogenspot von oben. Von wichtig.
unten darf nie beheizt werden! Mor- Gefüttert werden adulte Nattern alle
gens wird täglich ein kleiner Teilbereich sieben bis zehn Tage mit ein bis zwei
gesprüht. Ausgewachsene Bambusnat- Mäusen. Die Tage vor der Häutung soll-
tern werden bei uns als Paar in einem te nicht gefüttert werden. Jungtiere be-
100/120 x 60 x 50 cm-Terrarium mit kommen alle fünf bis sieben Tage eine
einem 25-Watt-Spot gepflegt. Die Höhe aufgetaute Babymaus. Damit sich die
ist nicht so wichtig, da Bambusnattern Schlangen nicht versehentlich beim
nur selten klettern. Fressen ineinander verbeißen oder Bo-
Tagsüber sind 22 bis 26 °C und dengrund mitfressen, füttern wir in ei- 1 Eine neugierige Bambusnatter schaut aus
ihrem Versteck im Terrarium.
nachts ca. 18 bis 22 °C zu empfehlen. ner separaten Futterbox, die auch als
2 Bambusnattern bei der Paarung.
Die Winterzeit verbringen die Tiere in Überwinterungsbox dient.
3 Diese Breitbandnattern schlüpfen gerade.
einer Überwinterungsbox bei 15 °C für Da es in unserem Wohnzimmer im
4 Die Eiablage erfolgt an einem warm-
fünf bis sechs Wochen in unserem Kel- Sommer recht heiß werden kann, schal-
feuchten Ort. Hier in der Wetbox mit
ler. Gefressen werden kleine Nagetiere ten wir die elektrischen Lichtquellen Sphagnummoos.
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