Page 57 - terraristik Ausgabe 1/2014
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Richtung 80 Prozent. Damit der oben erwähnte Allen Stadien ab dem zweiten Stadium kann Gottesanbeterinnen
ergreifen regelmä-
Sexualkannibalismus die Ausnahme bleibt, führt man sehr gut große Fliegen anbieten. Diese Zwei- ßig Beutetiere, die
man die Verpaarung an einer Zimmerpflanze frei flügler der Gattung Calliphora erhält man als schwerer und massi-
ger sind, als sie
in einem Raum durch. „Englische Maden“ oder „Große Maden“ im An- selbst.
Zur Vermehrung im Terrarium benötigt man zu- gelbedarf, genau wie die etwas kleineren Fliegen-
nächst Tiere beider Geschlechter. Das Geschlecht larven der Gattung Lucilia, die dort als „Pinky-
lässt sich bereits bei kleinen Jungtieren bestim- Maden“ angeboten werden.
men: Männchen besitzen acht Außenskelettplat- Die vielleicht in einer 125-ml-Dose erworbene
ten auf der Bauchseite des Hinterleibs; Weibchen Menge teilt man in kleinere Portionen auf und be-
dagegen nur sechs Platten. Zudem besitzen die lässt diese Behälter dann alle bis auf einen im
Männchen als erwachsene Tiere längere Fühler, Kühlschrank. Aus dem Kühlschank entnommen,
sind insgesamt schlanker als die Weibchen und
ihre Flügel überragen ihr Hinterleibende deutlich.
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Mit der Verpaarung der Tiere sollte man min- Fakten
destens 14 Tage nach der letzten Häutung (zum
geschlechtsreifen Insekt) warten. In den Eigele-
gen (Ootheken) befinden sich bei der Großen Indi-
schen Gottesanbeterin etwa 100 bis 300 Eier.
Futtertiere
Die Art gehört zu den wirklich gierigen Fress-
maschinen unter den Gottesanbeterinnen. Vor al-
lem hungrige, eiertragende Weibchen erbeuten
und verzehren Beutetiere, die ein Vielfaches ihres
eigenen Körpergewichts haben und auch größer
als sie selbst sind. Subadulte und adulte Weib-
chen bekommen ausgewachsene Wanderheuschre-
cken und Schaben der größeren Arten wie Blapti-
ca dubia, Blaberus spp. und Archimandrita spp.
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