Page 58 - terraristik Ausgabe 1/2014
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Von Links: Ein gutes Futtertier für mittelgroße Jungtiere: Die „Terfly“, eine flug- lebende Pflanze oder ein Zweig, der bis unter die
unfähige Zuchtform der Stubenfliege Musca domestica.
Terrariendecke reicht, sind ebenfalls unerlässlich.
Eine 125 ml Dose mit „Pinky-Fliegenmaden“. Solche Dosen reichen für mehrere Sehr wichtig ist auch, dass der innere Teil der
Individuen von Gottesanbeterinnen über mehrere Wochen.
Belüftungsöffnungen keine scharfen Kanten auf-
Behälter mit zuvor verpuppten und nun geschlüpften Fliegen der Gattung Lucilia.
Sie werden im Anglerbedarf als Köder unter dem Namen „Pinky-Maden“ angeboten. weist. An den gestanzten Löchern der Standard-
Lochbleche reißen sich Gottesanbeterinnen im-
schlüpfen die Fliegen nach sieben bis zehn Tagen, mer wieder die letzten Beinglieder ab und können
je nach Temperatur, aus ihren Kokons. Nach ers- sich dann nicht mehr richtig festhalten, was bei
ten Erfahrungswerten kann man so immer eine einer nächsten Häutung fatal ist. Dagegen hilft ei-
neue Portion Fliegen aus dem Kühlschrank ent- gentlich nur die Verwendung einer feinen Gaze
nehmen, so dass man zur richtigen Zeit wieder aus Kunststoffen wie dem Material für Insekten-
geschlüpfte Fliegen parat hat. schutzgitter. Auch ein Überkleben der Metallloch-
Optimal ist dann, die Fliegen mit etwas Milch bleche und Metallgazen mit Kunststoffgaze von
zu füttern, bevor sie den Gottesanbeterinnen an- innen ist wirkungsvoll.
geboten werden. Frisch geschlüpfte Jungtiere bis Das Terrarium muss eine ausreichende Höhe
zum etwa dritten Stadium ernährt man mit Frucht- aufweisen, da die Gottesanbeterinnen sich an ei-
fliegen (Drosophila melanogaster) welche man nem Zweig hängend häuten und nach unten unter
recht einfach selbst mit Hilfe von überreifen Ba- Nutzung der Schwerkraft aus ihrer alten Hülle fah-
nanen züchten kann. ren. Für H. membranacea sollte das Terrarium
mindestens 30 Zentimeter hoch sein. Zur Pflege
Terrarium und Aufzucht vieler Tiere verwenden Hobbyzüch-
ter meist preiswerte Kunststoffbehälter. Auch grö-
Wichtig ist eine sehr gute Belüftung; grundsätz- ßere (ab etwa 1,5 Liter Inhalt), pfandfreie PET-
lich für die Pflege aller Gottesanbeterinnen-Arten. Flaschen haben sich, mit Belüftungsöffnungen
Eine ausreichende Höhe und als Einrichtung eine versehen, gut bewährt.
Hinterleibsspitze eines Weibchens. Auf der Unterseite erkennt Hinterleibsspitze eines Männchens: Auf der Unterseite er kennt man
man bei weiblichen Jungtieren sechs Segmentplatten, vor allem bei männlichen Jungtieren acht Segmentplatten, vor allem die letz-
die letzte ist als größeres Dreieck erkennbar. Der Hinterleib ist ten beiden Platten sind schmaler und klei ner als beim Weibchen.
wesentlich kräftiger und breiter als der eines männlichen Jung- Der Hinterleib ist wesentlich schlanker und schmaler als der eines
tieres. weiblichen Jungtieres.
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