Page 62 - terraristik Ausgabe 1/2014
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Kletterästen überführt und in der ers-
Die paarweise Haltung ten Lebenswoche – bis zur Ersthäu-
ist empfehlenswert. tung – etwas feuchter gehalten. Nach
der Ersthäutung kann das erste Futter
(aufgetaute 1- bis 2-cm-Babymaus) an-
geboten werden. Zum Füttern kommen
die Babys einzeln mit dem Futter in ei-
ne Heimchenbox, die im Terrarium ver-
bleibt. Dann werden die Tiere störungs-
frei sich selbst überlassen. Nach der
Fütterung dürfen sie wieder ins Terrari-
um.
Spätestens nach einigen Monaten
sollten Weibchen und Männchen ge-
trennt werden, damit es nicht zur ver-
frühten Verpaarung kommt. Weibchen
(25-Watt-Spot) etwa von Juni bis Au- Vermehrung und Aufzucht sollten frühestens mit ca. drei Jahren
gust aus. Bambusnattern sind keine verpaart werden, ausreichende gute
Sonnenanbeter und mögen kein helles Bambusnattern können sich mehr- Fütterung und Haltung vorausgesetzt.
Licht, obschon sie tagaktiv sind. Die mals im Jahr fortpflanzen, insbesonde- Die Jungtiere zeigen die ersten Monate
Tiere sind häufig versteckt, haben aber re bei zu guter Fütterung. Dies geht auf dem Rücken eine abwechselnd
morgens und spät nachmittags Aktivi- langfristig auf Kosten solch dauer- senfgelb-orange Färbung, die mit jeder
tätszeiten und kriechen dann auf Nah- trächtiger Weibchen und muss vermie- Häutung mehr der karminroten Farbe
rungssuche durchs Terrarium. den werden. Auch eine mehrmonatige der Eltern weicht. Der Bauch ist immer
Das Wasser ist alle zwei Tage oder Samenspeicherung ist möglich. Nach weiß. Es gibt auch Berichte anerythris-
bei Bedarf sofort zu wechseln. Die Nat- einer temperaturabgesenkten Pause tischer (d.h. ohne kräftiges Karminrot)
tern sind neugierig und zeigen – an- im Winter beginnen die Männchen mit oder auch axanthischer (farblos statt
ders als O. p. coxi – wenig aggressives Paarungsaktivitäten. gelb) Jungtiere.
Abwehrverhalten, sollten aber möglichst Nach ca. vier bis fünf Wochen Träch- Unverbesserlichen Haltern ist es ge-
selten gestört werden. Sind die Nattern tigkeit legt das Weibchen ein Gelege lungen, Hybriden oder Bastarde mit
gestresst oder verängstigt, kann es zu mit drei bis sieben Eiern an einer anderen Unterarten zu züchten (lati-
Abwehrbissen kommen. feuchtwarmen Stelle ab. Die Eier wer- cinctus x coxi, laticinctus x vaillanti).
den direkt in einen Inkubator überführt Das ist nicht im Sinne des Naturliebha-
und dort bei ca. 26 °C ohne Nachtab- bers und dient nicht dem Erhalt der na-
senkung für knapp 60 Tage in kleinen,
senkung für knapp 60 Tage in kleinen, türlichen Arten und Unterarten – sol-
luftdurchlässigen Boxen auf Perlite ge-
luftdurchlässigen Boxen auf Perlite ge- che Tiere sind niemals zur Zucht einzu-
zeitigt. Der Schlupf erfolgt durch Anrit-
zeitigt. Der Schlupf erfolgt durch Anrit- setzen! Gesunde Nachzuchten sind bei
zen der Eischale mit dem Eizahn, der
zen der Eischale mit dem Eizahn, der versierten Züchtern gut erhältlich. n
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zuchtterrarium mit Küchenv- kommt … Überwinterung von Schlangen, , ,
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Die hübsche rot-gelbe Färbung
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einheitlich roten Färbung.
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