Page 41 - diy Fachmagazin Ausgabe 02/2023
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Hauses in Nürnberg. Er berich- berichtet er. Wie sein Vorredner
tete einerseits von einer gebeu- wies er auf das gewandelte Ver-
telten Branche, andererseits aber ständnis hin: „Der Mitarbeiter
vom großen Potenzial des stati- muss zum Entertainer werden
onären Textileinzelhandels: „Der und nicht mehr rein zum Verkäu-
Handel wird Teil der Unterhal- fer: ein emotionaler Fachberater
tungsindustrie“, beschrieb er den mit digitaler Kompetenz.“
Weg, den Breuninger mit dem Zum Thema Kundenorien-
neuen Konzept für seine Häu- tierung präsentierte VDG-Ge-
ser eingeschlagen hat. „Wir ge- schäftsführer Thomas Buche-
hen davon aus, dass die Zukunft nau eine Straßenumfrage in
des Handels wirklich rosig wird“ mehreren Städten. Obwohl nicht Eine Präsidentin, die sichtlich Freude an ihrem Amt hat: Martina Mensing-
– nur eben mit weniger (Textil-) repräsentativ, geben einige Er- Meckelburg wurde für weitere zwei Jahre gewählt.
Handel in den Standorten. gebnisse doch zu denken. Bei
Womit sonst? Den Kunden der Frage nach Unterschieden
werde mehr Inspiration, bei- zwischen Baumärkten und Gar-
spielsweise durch exklusive Kon- tencentern hat die Aussage „Der
zerte oder durch Pop-up-Stores Baumarkt ist größer und hat ein
aus anderen Konsumgüterseg- größeres Sortiment“ die zweit-
menten, und vor allem ein Ort an- höchste Zustimmungsrate, und
geboten, an dem sie sich wohl- „Gartencenter ist teurer, Bau-
fühlen. Hier wird kein Waren- markt billiger“ die dritthöchste,
druck erzeugt. Dafür verstehen wohingegen nur wenige Befragte
sich Mitarbeiter hier als Gastge- meinen, das Gartencenter habe
ber, die den Kunden vermitteln, mehr und besser geschultes
dass sie willkommen sind – und Personal. Auch die Antworten
die natürlich durchweg mit ei- auf die Frage: „Wo kaufen Sie
nem Tablett ausgestattet sind. Pflanzen ein und warum?“ gibt
Der zweite Blick über den Tel- zu denken: Mit erheblichem Ab-
lerrand ging nach Österreich und stand zum Gartencenter wer- Mit 3e-Vorstand Markus Dulle blickte die Tagung über den Tellerrand zu
in Richtung Werkzeugfachhan- den Supermarkt und ähnliches einem Werkzeugfachhandelskonzept, das stationär mit online verbindet.
del. Markus Dulle, Vorstand der genannt.
3e AG, stellte das Store-Konzept Eine – wenn auch unterhalt-
4.0 der Vertriebslinie Let’s do it sam vorgetragene – nachdenk-
vor; das diy-Fachmagazin hat be- liche Note brachte René Borbo-
reits mehrfach darüber berichtet. nus ins Programm. Der professi-
In Bad Homburg ging Dulle unter onelle Speaker und Rhetoriktrai-
anderem darauf ein, wie dieses ner, der unter anderem Politiker
Konzept mit online und stationär in Berlin coacht, sprach über Re-
umgeht – und zwar nicht als ein spekt, von ihm als „Liebe in Zivil“
Entweder-Oder, sondern als ein bezeichnet. Unter der Prämisse
Sowohl-Als-Auch. „Damit wollen „Sie alle sind sehr oft respekt-
wir einen Erlebniseinkauf schaf- los, aber meistens aus Verse-
fen, den der Online-Handel nicht hen“ machte er den Zuhörern be-
kann“, sagte Dulle. Ausdrücklich wusst, wo und wie wir im Alltag
wies er auf den Aspekt im Zu- Menschen respektlos begegnen
sammenhang mit dem Fachkräf- – ein hilfreiches Thema auch im
temangel hin: Let’s do it ist auch Rahmen einer Branchentagung. Der professionelle Speaker und Rhetoriktrainer René Borbonus schlug
für Nachwuchskräfte attraktiv, n nachdenkliche Töne an. Sein Thema: Respekt.
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