Page 55 - diy Fachmagazin Ausgabe 5/2021
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nachhaltig handelndes Unterneh-  gebnisse ist: „Die Bedeutung des   Koll brachte diese Trends mit
             men zurück. Gerade in dieser Kri-  Gartens ist enorm“, so Eiselsberg,   der dezidierten Nachhaltigkeits-
             sensituation sei diese Positionie-  als er beispielsweise erläuterte,   strategie seines Unternehmens
             rung richtig, unterstrich er mit   dass 72 Prozent der Befragten,   in Verbindung, das beispielsweise
             Blick auf die Corona-Pandemie.  die über einen Garten, eine Ter-  ein großes Augenmerk auf die
               So etwas sagt sich sicher   rasse oder einen Balkon verfü-  Reduktion des eigenen Wasser-
             leicht – Bellaflora will aber nicht   gen, die hohe Bedeutung des   verbrauchs legt. Einige Entschei-
             nur durch Umsatzzahlen, sondern   Grünraums für ihr seelisches   dungen zu nachhaltigeren Pro-
             durch eine groß angelegte Ver-  Wohlbefinden betonen.  dukten und Auslistungen etwa im
             braucherbefragung belegen, dass   Darüber hinaus wird der Gar-  Bereich chemischer Pflanzen-
             es mit dieser Positionierung rich-  ten mit dem Thema Klimawandel   schutz hätten Umsatz gekostet,
             tig  liegt.  Zusammen  mit  Paul   und -schutz in Verbindung ge-  so Koll. „War es richtig? Ja“, be-  Etwas mehr als die Hälfte der
                                                                                              Verbraucher ist bereit, für
             Eselsberg vom österreichischen   bracht. Dieses Thema werde nicht   tonte er. Die Positionierung von   Bio-Produkte im Garten mehr
             Marktforschungsinstitut Imas   von Corona überlagert oder ver-  Bellaflora als nachhaltig agieren-  zu bezahlen.
             stellte Koll deshalb die „Bellaflora-  drängt, waren sich Koll und Eisels-  des Unternehmen mit einem
             Gartentrendstudie 2021“ vor.  berg einig. Als weiteren bestehen-  Schwerpunkt auf Bio-Produkten
               „In der Krise greift der   den und sich noch stärker entwi-  und Regionalität soll in den kom-
             Mensch zum Spaten“ ist die Stu-  ckelnden Trend hat die Studie die   menden Jahren in der Kommuni-
             die sinnigerweise überschrieben.   Selbstversorgung mit Obst und   kation besser herausgestellt wer-
             Denn eines der wichtigsten Er-  Gemüse identifiziert.  den, kündigte er an.    n




             Selbstversorgung im Trend                                oder auf dem Balkon etwas ge-
             Die Freude an Abwechslung ist wohl einer der wichtigsten Gründe      gen den Klimawandel zu unter-
             dafür, dass                                              nehmen und nachhaltiger zu leben.
             •  78 Prozent der Befragten denken, dass die Zahl der Selbst-  •  49 Prozent achten beim Lebens-
              versorgergärten steigen wird,                         mitteleinkauf auf Bio-Produkte
             •  73 Prozent meinen, dass Gärtnern als Freizeitbeschäftigung   und halten daher Bio-Qualität
              wichtiger wird, und                                   auch im Garten für wichtig.
             •  71 Prozent denken, dass naturbelassene Gärten öfter zu se-  •  54 Prozent sind bereit, mehr Geld
              hen sein werden.                                      für biologische, nachhaltige Gar-
                                                                    tenprodukte auszugeben.
             Sorgen wegen Klimawandel
             Die viel zu heißen Sommer und extremen Wetterereignisse der   Büro, Wohnung,     Immer mehr Menschen ist
                                                                                              es wichtig, ein Stück weit
             letzten Jahre haben das Bewusstsein der Österreicher in Sa-  Home-Office         Selbstversorgung mit Kräutern,
             chen Klimawandel deutlich geschärft. 74 Prozent der befragten   Dass der Wunsch nach mehr Grün   Obst und Gemüse im Garten
             Österreicher stimmen eher zu, dass man sich große Sorgen um   im Leben nicht nur auf Besitzer von   oder auf Balkon und Terrasse
             die Veränderung des Klimas machen muss.              Gärten, Terrassen und Balkonen   zu ermöglichen.
                                                                  zutrifft, zeigt auch der stark stei-
             Artenvielfalt und Regionalität                       gende Trend zu Zimmerpflanzen. Unter dem Schlagwort „Urban Jun-
             Das Wissen über natürliche Kreisläufe und die vernetzte Welt   gle“ statten Wohnungsnutzer ihre Innenräume üppig mit Grünpflan-
             im Garten zeigt sich auch an der Haltung der Menschen zu Ar-  zen aus. Auch das Home-Office – derzeit hauptsächlicher Arbeitsraum
             tenvielfalt und Regionalität, wie die Studie 2021 darlegt:  vieler Menschen – wird umfassend mit Pflanzen sympathischer und
             •  61 Prozent der Garten-, Terrassen- und Balkonnutzer spre-  freundlicher gemacht. Großblättrige und hochwachsende Exoten wie
              chen sich für mehr Regionalität aus, da der CO -Abdruck von   die Monstera liegen im Trend ebenso wie Moosbilder. Immer mehr
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              regionalen Produkten geringer ist.                  Wohnungsbesitzer kultivieren Kräuter oder Gemüse selbst, wahlweise
             • 51 Prozent der befragten Garten-, Terrassen- und Balkonnutzer   auf den eigenen Fensterbänken oder in Innenhöfen, die gemeinsam
                sehen es als persönliche Verpflichtung an, auch im Garten   bepflanzt werden.



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       DIY2021-05_Buch.indb   55                                                                                15.04.2021   11:06:51
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