Page 59 - diy Fachmagazin Ausgabe 5/2021
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Auf welche Szenarien im Han-
del und bei den Endverbrau-
chertrends stellen Sie sich für
die Zukunft ein?
Die heranwachsende Gene-
ration kennt sich weniger mit
Pflanzen aus – ist aber dennoch
interessiert, etwas in die eigene
grüne Wohlfühloase zu investie-
ren, ohne sich vorher allzu viele
Volle Hallen vor allem im Frühjahr: Das Geschäft hängt entscheidend von einer reibungslosen Logistik ab. Gedanken zu machen. Hier ge-
winnen Marken an Bedeutung,
BrazelBerry, Zepeti oder Hof-Obst Trends bedient oder gesetzt, der kleinsten Betonwüste eine die über Jahre eingängige Bot-
weitere unverwechselbare Mar- beispielsweise mit den XXL- grüne Oase zu zaubern und den schaften vermitteln, durch be-
kenprodukte an, die genau wie Pflanzen – die Kunden wollen Balkon nicht mehr nur als Kat- sondere Produkteigenschaf-
die Hortensie Endless Summer gleich genießen und nicht war- zenklo oder Freiluft-Kühlschrank ten überzeugen und Vertrauen
entsprechende Margen bringen ten –, mit dem Naschobst für
und sich von No-Name-Produk- den Balkon – Stichwort Urban
ten deutlich differenzieren. Gardening – oder mit dem Hof-
Obst – Stichwort Regionalität.
Neben der Einführung von Es wird häufig gesagt, dass Co-
Pflanzenmarken haben Sie rona bestehende Entwicklun-
auch eine eigene Hausdrucke- gen verstärkt. Ist das in diesem
rei aufgebaut. Was ist der Vor- Fall auch so?
teil für Ihre Kunden?
Bei der Produktentwicklung ge-
Mit unserer Hausdruckerei ma- hen wir genauso vor wie Unter-
chen wir es möglich, dass nun nehmen aus anderen Branchen
Gartencenter mit ihrem eigenen – wie beispielsweise der LEH.
Namen für die gute Pflanzenqua- Wir analysieren gesellschaftli-
lität bürgen können – mit hausei- che Trends, schauen, inwieweit
genen, gelabelten Etiketten, ge- Produkte von uns diese Trends
staltet nach individuellen Wün- bedienen, und nutzen das auch
schen. Ware aus einem Guss für unsere aktuellen PR- und Wer-
– in gleicher Aufmachung – beaktivitäten.
schafft Ordnung im Gartencenter Corona hat, bedingt durch Die Hortensienmarke Endless Summer läuft und läuft.
So wird sie aktuell in den Gartencentern präsentiert.
und unterstreicht die Wertigkeit die eingeschränkten Freizeit-
der Pflanzen. Mit dem hauseige- und Reisemöglichkeiten, dazu zu nutzen, sondern als grünen schaffen – egal ob es sich dabei
nen Logo wertet das Gartencen- geführt, dass die Lust am Gärt- Rückzugsort aus dem hekti- um remontierende Hortensien,
ter auch das Standardsortiment nern im letzten Frühjahr aber schen Alltag. Deshalb sind wir dauerblühende kompakte Ro-
jenseits der Markenprodukte auf im Allgemeinen wahnsinnig ge- mehr denn je davon überzeugt: sen, Blaubeeren für den Balkon
und hebt es von günstiger Akti- wachsen ist – auch bei jungen Gerade diese „jungen Wilden“ oder bienenfreundliche Laubge-
onsware ab. Das erweckt Ver- Menschen aus der Stadt. Auch muss man jetzt als Kunden bin- hölze handelt. Hauptsache, die
trauen beim Endverbraucher und alte Traditionen wie die Selbst- den – mit einfach verständlichen Vorteile sind für den Kunden auf
bindet Kunden langfristig. versorgung sind dadurch noch Konzepten und attraktiven Mar- den ersten Blick erkennbar und
beliebter geworden. Es ist ge- ken, die sich im oft komplizier- verständlich. Gut geführte Mar-
Sie haben in den zurückliegen- radezu en vogue, Obst auf der ten botanischen Dschungel ab- ken schaffen Orientierung und
den Jahren schon einige Dachterrasse zu kultvieren, aus heben. reduzieren Komplexität. n
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