Page 41 - diy Ausgabe 01/2020

gen, etabliert sich wieder im Be­ heren Durchschnittspreis, son­
sehr guten Abverkauf im Vorjahr
festgestellt.
Bei der Impulsware gehör­
ten erneut blühende Hortensien
und blühende Stauden zu den
absoluten Gewinnern. Auch die
Nachfrage nach Jungpflanzen
für „Naschgemüse“, insbeson­
dere Tomaten­ und Gurkenpflan­
zen, ist weiter gestiegen.
Im Hobbybereich sind 2019
laut Aussage vieler Gartencen­
terbetreiber die klassischen The­
men wie Zwerg­Gemüse und
­Obst, alte Sorten, naturnahe Gär­ preis von 2018.
ten, bienenfreundliche Pflanzen,
Hochbeete und Kräuterschnecken
sowie naturnahe Düngung und
Pflanzenschutz von besonderer
Bedeutung gewesen.
Grundsätzlich erfolgt ein „Um­
topfen im Kopf“ der Kunden hin­
sichtlich der Pflanzenauswahl.
Es wird angenommen, dass die
Sensibilisierung für die positiven
Effekte der Pflanzen in Hinblick
auf die Umwelt zunimmt. Gute
Aktionen zum Thema Umwelt wie
beispielsweise Bienenverträglich­
keit haben zu guten Abverkäufen
geführt.
Darüber hinaus erfahre, heißt
es außerdem, das Thema „Ready
to enjoy“ eine steigende Beliebt­
heit. So setzt sich der Trend zu
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„Zusammenpflanzungen“ weiter
fort. Die mit Abstand am meisten der Umsatz an Zimmerpflanzen
verkauften Grünpflanzen sind
Pflanzenarrangements, gefolgt
von klassischen Pflanzen wie Fi­ Dies liegt nicht nur an einem hö­ fühlen sich durch den Hype pro­
cus, Drachenbaum und Co.
Allgemein erleben Grünpflan­
zen seit 2017 ein Comeback.
Dies zeigt sich neben steigen­
den Stückzahlen vor allem auch
in höheren Durchschnittspreisen.
So lag der Durchschnittpreis für
Grünpflanzen bei der FloraHol­
land im ersten Halbjahr 2019
6 Cent über dem Durchschnitts­
Der Aspekt, dass Grünpflan­
zen ein gutes Raumklima erzeu­
Die mit Abstand am meisten verkaufte
Pflanze ist – das Pflanzenarrangement.
wusstsein der Verbraucher. Zu­
dem passen sie ideal zu Kunden
auf der Suche nach attraktiven
Hinguckern bei der Inszenierung
in den eigenen vier Wände – die
2019 nicht mehr ausschließlich
über Möbel und Deko erfolgt,
sondern auch Zimmerpflanzen
einschließt. Hauptabsatzmärkte
für Grünpflanzen sind vornehm­
lich Deutschland, Frankreich und
Großbritannien – Märkte, auf de­
nen Grünpflanzen in den letzten
Jahren nicht zu den „Topsellern“
gehörten.
Es ist interessant zu beob­
achten, dass Lebensmittelein­
zelhandel und Baumärkte beim
Absatz der Grünpflanzen mit 20
beziehungsweise 15 Prozent An­
teil nicht so stark sind, wie von Wunsch nach nachhaltig produ­
einigen Branchenkennern gerne
zitiert wird. Über 40 Prozent der zierten Blumen und Pflanzen aus­
Grünpflanzen gehen indirekt
über Großhändler oder direkt an
Blumengeschäfte, 20 Prozent an
Gartencenter. Insgesamt stieg
laut Royal FloraHolland im ersten tive hat viel aufgerüttelt, manche
Halbjahr 2019 um 2,8 Prozent.
dern auch an der gestiegenen
Produktvielfalt.
Verschiedene Studien zeigen,
dass mittlerweile 20 Prozent aller
Verbraucher in Deutschland mit
steigender Tendenz beim Einkauf
auf Nachhaltigkeit achten. Ent­
sprechend wird das Thema von
den großen Playern im Handel
bespielt und mit zunehmendem
gelobt.
Die „Fridays for Future“­Initia­
voziert. Unternehmen der grünen
Branche seien ein wichtiger Fak­
tor, um den Umwelt­ und Klima­
schutz zu fördern, meinten auch
Vertreter der Landesregierung
NRW 2019 auf einem Treffen der
Landesvereinigungen der Grü­
nen Verbände Nordrhein­West­
falens.
Fazit: Menschen brauchen
Blumen und Pflanzen, haben
aber den Bezug zur Natur verlo­
ren. Dadurch ist das Bedürfnis
nach Grün im eigenen Lebens­
umfeld stark gewachsen. Lei­
der gelingt es noch nicht aus­
reichend, die Vorzüge der Pro­
dukte dem Verbraucher plakativ
darzustellen und von den neuen
gesellschaftlichen Trends zu
mehr Nachhaltigkeit und Insze­
nierung der eigenen Person zu
profitieren. Vereinzelt werden in
der Branche gute Ansätze über
Storytelling verfolgt, leider aber
nicht über alle Partner in der
Wertschöpfungskette hinweg
und nicht mit einer Stimme.
Wenn es jetzt nicht gelingt,
das Marktvolumen für Blumen
und Pflanzen zu erhöhen, dann
gelingt es nie. n