Page 48 - Caridina Ausgabe 3/2022
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ben oberhalb der Gezeitenzone und zu-
                                                                                  mindest einige Arten kommen auch weiter
                                                                                  landein vor.
                                                                                    Die  Rippen-Felsenkrabbe  Geograpsus
                                                                                  crinipes  hat  eine  weite  Verbreitung  im
                                                                                  Indopazifik  und  im  Roten  Meer.  Die  Art
                                                                                  erreicht eine Panzerbreite von 45 bis 61
                                                                                  mm, der Carapax ist hellbraun bis rötlich
                                                                                  braun, die Schreitbeine sind graubraun mit
                                                                          1       gelblichem Randstreifen und die Scheren-
                                                                          2
                                                                                  beine grau bis gelb.
                                                                                    G. crinipes  ist  eine  semiterrestrische
                                                                                  Art.  Sie  bewohnt  felsige  Uferabschnitte,
                                                                                  wo sie sich tagsüber in engen Felsspalten
                                                                                  verbirgt oder den Tag in selbstgegrabenen
                                                                                  Gängen  auf Sandstränden oberhalb der
                                                                                  Flutzone verbringt. G. crinipes dringt aber
                                                                                  auch weiter ins Landesinnere vor, wo sie
                                                                                  Küstenwäldern und etwas  weiter landein
                                                                                  gelegenen Tieflandregenwälder vorkommt.
                                                                                    Wie viele Krabben ist diese Art omnivor,
                                                                                  ernährt sich aber überwiegend vom Pflan-
                                                                                  zenaufwuchs auf Felsen, Geröll und Baum-
                                                                                  stämmen. Aas, das vor allem am Strand
                                                                                  regelmäßig  angespült  wird,  verschmäht
                                                                          3
                                                                                  sie nicht, und erbeutet bei sich bietender
                                                                                  Gelegenheit auch kleinere Tiere.
                                                                                    Dank physiologischer Anpassungen (lt.
                                                                                  Farrelly & Greenaway haben sie sogar Lun-
                                                                                  gen statt Kiemen) muss G. crinipes nicht
                                                                                  ständig direkt im oder am Wasser leben,
                                                                                  braucht jedoch einen feuchten Untergrund.
                                                                                  Mittels dichter Setae-Büschel an den An-
                                                                                  sätzen der zweiten und dritten Schreitbein-
                                                                                  paare kann sie in einer Art hockender Posi-
                                                                                  tion Wasser vom Untergrund, zum Beispiel
                                                                                  auch  vollgesogenen  Moospolstern,  auf-




                                                                          4       1 Typische Habitate von Geograpsus cri-
                                                                                    nipes und G. stormi: Felsverstecke ober­
                                                                                    halb der Gezeitenzone und Küstenwald.

                                                                                  2 Die Weißlinien-Felsenkrabbe Grapsus
                                                                                    albolineatus.
                                                                                  3 Ein Trupp von Weißlinien-Felsenkrabben
                                                                                    auf Nahrungssuche in der Brandungs­
                                                                                    zone.
                                                                                  4 Die Rippen­Felsenkrabbe Geograpsus
                                                                                    crinipes.



                                                                                                              3/2022



   CAR2022-03_Endkorrektur.indb   48                                                                             20.07.2022   13:32:42
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