Page 33 - Caridina Ausgabe 3/2022
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Einige Vertreter
der Parastacidae
leben in Südame
rika: Parastacus
nicoletti gräbt sehr
tiefe Gänge in den
Sumpflandscha�en
des südlichen Chile.
dere sowohl auf der Nord- als auch auf Zerstörung ihrer natürlichen Biotope stark
der Südinsel. Diese Scherenträger sind bedroht sind. Dabei tauchen immer noch
streng geschützt und dürfen nicht expor- neue Tiere und unbeschriebene Arten aus
tiert werden – das gilt übrigens auch für diesem mittlerweile stark bedrohten Pa-
die australischen Krebse. radies auf.
Die Gattung Cherax kommt aber nicht In der Regel sind die papuanischen
nur in Australien vor, sondern auch auf Cherax eher nachtaktive mittelgroße
Neuguinea. Alleine im Panaisee in der Krebse, die erstaunlich gut miteinander
Provinz Papua leben mindestens sechs ver- auskommen. Während die allermeisten
schiedene Arten, die bisher wissenschaft- anderen großen Flusskrebse ziemlich ter- Foto: Rob McCormack
lich beschrieben sind. Diese Cherax-Arten ritorial sind und auf die Gesellschaft des
sind im Moment besonders im Fokus der anderen Geschlechts außerhalb der Paa-
Aquaristik und auch der Wissenschaft: Zum rungszeit keinen Wert legen, kann man Rob McCormack mit einem 2,5 kg schweren
einen, weil sie bunt gefärbte Hingucker fürs papuanische Cherax-Pärchen teilweise „Tasmanian Giant Freshwater Lobster“.
Aquarium sind, weil die meisten dieser Ar- sogar „kuschelnd“ in derselben Höhle lie-
ten sich sehr gut im Aquarium halten und gend beobachten.
auch vermehren lassen, aber auch weil Ulli Bauer schreibt und
übersetzt für diverse
sie leider in der Natur teilweise durch die Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup Magazine und Webseiten
und widmet sich dabei
besonders den aqua tilen
Wirbellosen. Sie lebt mit
ihrer Familie in Weinstadt
Die ersten Flusskrebsliebhaber fanden ihre Lieblinge in der Feinkostabteilung.
Speisekrebse werden oft lebend auf Eis „gelagert“, und so deckten sich die Krebs-
fans mit begehrten Arten ein, die im Zoofachhandel kaum zu bekommen waren. Chris Lukhaup (Jahrgang
1970) wurde als Sohn deut-
Natürlich überstanden nicht alle der Tiere die Tortur, tagelang auf Eis zu sitzen scher Eltern in Rumänien ge-
und dann wieder „aufgetaut“ zu werden, aber es gab damals durchaus einige Er- boren. Weithin bekannt wur-
folgserlebnisse und dementsprechende Raritäten in den Aquarien zu bestaunen. de er als Musiker, Fotograf,
Ein solcher Kandidat war auch der wichtige Speisekrebs Cherax cainii – eigentlich Buch- und Zeitschriftenautor
und international anerkann-
schwarz gefärbt, aber hin und wieder kommen blaue Exemplare vor. ter Krebs-Spezialist.
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