Page 23 - Caridina Ausgabe 3/2022
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wurde teilweise in Mitteleuropa angesie-
delt, in der irrtümlichen Annahme, er sei
nicht anfällig für die Krebspest und könne
den arg gebeutelten Edelkrebs „ersetzen“.
Die Gattung Austropotamobius dage-
gen finden wir eher in Nord-, Süd- und Foto: юра запеченко (Jura Zapechenko) / CC BY 3.0
Südosteuropa. Auch diese Flusskrebse
sind stark durch Umweltverschmutzung,
Krebspest und natürlich durch die konkur-
renzstärkeren amerikanischen Flusskrebse
gefährdet. Zu dieser Gattung gehört auch
die kleinste europäische Flusskrebsart, der
Steinkrebs (A. torrentium), der meist un-
ter 8 cm Körperlänge bleibt. Der Dohlen-
krebs (A. pallipes) ist der häufigste Krebs
in England und Frankreich, in Deutschland
dagegen vom Aussterben bedroht. Die we-
nigen Vorkommen entlang des Rheins in
Südwestdeutschland wurden erst in den
späten 1980er-Jahren wiederentdeckt und
beschrieben. Eine Gruppe Pontastacus leptodactylus in der Ukraine hat sich in einer Pfütze gesam
Text: Ulli Bauer, Fotos: Chris Lukhaup melt. Normalerweise sind Krebse Einzelgänger.
Die rote Form vom Signalkrebs: Der kommt aus Nordamerika,
wurde aber hier eingebürgert, obwohl er als Krebspestüber
träger gilt.
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