Page 19 - Caridina Ausgabe 3/2022
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der Antarktis gefunden: eine versteinerte   Flusskrebsweibchen können den Samen

           Krebsschere in einem 285 Millionen Jahre   der Männchen für eine längere Zeit spei-
           alten Stein.                         chern, sie setzen also nicht zwingend direkt

              Die Gruppe gehört zu den Zehnfußkreb-  nach der Paarung Eier an. Die befruchte-  Weil Krebse ein festes Außenskelett

           sen,  sie  haben  dementsprechend  zehn   ten Eier tragen die Weibchen unter ihrem   aus Chitin haben, müssen sie sich
           Schreitbeine an ihrem Vorderkörper. Das   nach vorn geklappten Hinterleib, bis die   häuten, um wachsen zu können. Nach


           erste Beinpaar ist kräftig ausgebildet und   Jungtiere schlüpfen. Weil der Nachwuchs   der Häutung ist der Krebs bis zu 10 %
           trägt große, auffallend kräftige Scheren. Sie   untereinander räuberisch ist, braucht es   größer als davor. Verlorene Beine und


           dienen  zum  Festhalten,  Zerkleinern  und   Verstecke in Form von braunem Herbst-  Scheren werden dabei regeneriert.
           Knacken der Beute, werden aber auch für   laub, Lochziegeln, Tonröhren und so weiter.  Vor und nach der Häutung frisst der
           Revierkämpfe  und  zur  Verteidigung  ein-                                  Krebs einige Tage nicht.
           gesetzt.                             Allesfresser und Vegetarier
                                                Flusskrebse sind grundsätzlich Allesfresser.
           Fortbewegung und Fortpflanzung        Sie ernähren sich von braunem Laub, Pflan-



           Unter  dem  flachen  Hinterleib  befinden   zenresten, Wasserpflanzen, Schnecken und


           sich  rudimentäre  Schwimmbeine,  die   Würmern, anderen kleineren Wassertieren,

           Krebse  allerdings  nicht  mehr  aktiv  nut-  frisch toten Tieren (Aas fressen sie jedoch

           zen, Flusskrebse bewegen sich auf ihren   nur sehr ungern), und die größeren Arten
           Lau�einen vorwärts. Bei Gefahr können sie   jagen durchaus auch Fische.

           sich blitzschnell nach hinten katapultieren,   Eine  Besonderheit  weisen  die  Fluss-


           indem sie peitschenartig mit ihrem kräfti-  krebse  der  Gattung  Cherax  aus  Papua


           gen Hinterleib nach vorne-unten schlagen   auf:  Untersuchungen  des  Mageninhalts
           und dadurch nach rückwärts wegschnellen.   zeigen, dass sich die juvenilen Krebse als
           Das geht auch mehrmals hintereinander   Allesfresser  ernähren,  während  sich  das
           und bringt den Krebs flott aus der Gefah-  Nahrungsspektrum bei den adulten Tieren



           renzone.                             fast gänzlich zu pflanzlicher Kost verschiebt.
             Zwergkrebse wie der CPO sind besonders gut
             für die Aquaristik geeignet.



























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