Page 22 - Caridina Ausgabe 3/2022
P. 22
es sich um ausgesprochene Kaltwassertiere
handelt, die in einem im Hobby üblichen
Zimmeraquarium nicht lange überleben. In
Kaltwasseraquarien mit Winterruhe oder
Gartenteichen kann man sie jedoch art-
gerecht halten.
Verwandte in Nordamerika
Die Familie der Astacidae ist in Europa und
Westasien vertreten. Eine einzige Gattung
dieser Familie (Pacifastacus) kommt auch
in Nordamerika vor – ihr bekanntester Ver-
treter ist P. leniusculus, der Signalkrebs.
Der wohl bekannteste Flusskrebs in
Deutschland ist der eindrucksvolle Edel-
krebs Astacus astacus. Er war früher ein
1 beliebter Speisekrebs, wurde jedoch von
2 den fast ebenso wohlschmeckenden ameri-
kanischen Arten teilweise verdrängt – diese
vermehren sich schneller und wachsen zü-
giger heran, sind also wirtschaftlich gese-
hen als Speisekrebse interessanter.
Sie wurden im vorletzten und zu Beginn
des letzten Jahrhunderts massenhaft in der
Natur ausgesetzt und stellen eine extrem
starke Konkurrenz für den Edelkrebs in
seinen ursprünglichen Biotopen dar, zu-
sätzlich zur Krebspest, gegen welche die
nordamerikanischen Arten weitgehend
resistent sind.
Vom Aussterben bedroht
In Osteuropa gibt es noch zwei weitere
3 Astacus-Arten: A. balcanicus und A. col-
chicus. Eher in Osteuropa bis Westasien
finden wir die Gattung Pontastacus. Ein
bekannter Vertreter ist der Galizische
Sumpfkrebs (P. leptodactylus). Er ist nicht
ganz so empfindlich gegenüber Umwelt-
verschmutzungen wie der Edelkrebs und
1 Schau mir in die Augen, Kleines –
der Edelkrebs hat wie alle Krebstiere
komplex konstruierte Facettenaugen.
2 Auch vom eigentlich rotbraunen
Edelkrebs gibt es gar nicht mal so selten
auch blaue Exemplare. 3 Der kleine
Steinkrebs ist in Europa sehr selten
geworden.
22 3/2022
CAR2022-03_Endkorrektur.indb 22 20.07.2022 13:31:01