Page 26 - Caridina Ausgabe 2/2021
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Bei den roten „Fishbones“ und „Backlines“ manifestiert sich Das galaktische Muster tritt so gut wie nie in Kombination mit
oft in den roten Teilen eine schwarze „Shadow“-Zeichnung, die einer reinen „Backline“ auf. Die erste „Galaxy Fishbone“ wurde
ihnen ihre Urahnen, die Taiwangarnelen, vererbt hatten. Generell 2016 vorgestellt. Das „Galaxy“-Muster kann auch mit anderen
gilt es als schwieriger, die roten Hybriden als High-Grade-Tiere zu Mustern kombiniert auftreten, so zum Beispiel bei „Pintos“.
ziehen – das gilt übrigens auch für die „Boas“. Sind die Punkte besonders fein und zahlreich, spricht man von
„Snowflake“ oder „Snowflower“.
GalaXY und SnoWflaKe
Sehr viele „Fishbone“-Garnelen besitzen außerdem die sogenann- WeiterentWiCKlunG Zur „boa“
te „Galaxy“-Zeichnung. Sie weisen viele unterschiedlich große Weitere Verkreuzungen der „Galaxy Fishbone“ führten schluss-
weiße Spots auf den roten oder schwarzen Bereichen auf ihrem endlich zur „Boa“, einer Garnele mit deckender, enorm tiefer
Carapax und dem Hinterleib auf, die wie ein Sternenhimmel wir- roter oder schwarzer Grundfarbe, bläulichen oder pinken Farb-
ken. Teilweise laufen dabei die kleinen Punkte zusammen und er- tönen, goldenen Akzenten (das Erbe der „Tangerine Tiger“) und
geben größere, unregelmäßig geformte Flecken. Häufig schimmert weißen Abzeichen. Man kann zwei Musterformen unterscheiden
die blaue oder rötliche Unterfarbe durch, was ein spannendes – eine geht auf die „Galaxy Fishbone“ zurück. Hier verläuft der
Farbenspiel ergibt. weiße Rückenstrich stark und unregelmäßig in die Breite. Das
„Fishbone“-Muster löst sich auf halber Höhe der Flanken in ein
feines „Galaxy“-Muster auf. Die weißen Spots am Kopf verlaufen
VererbunG bei der „boa“ großflächig ineinander und ergeben das typische Schlangenmuster.
Diese Ausprägung erfordert extrem viel Selektionsarbeit: Der zweite Typ geht auf die „Fishbone Cape“ zurück. Diese
Der Anteil an „Boas“ im Nachwuchs liegt auch bei Reinver- Ausprägung hat einen ganz weißen Rücken, während am Kopf
paarungen in einem sehr niedrigen zweistelligen Bereich die typischen zusammengelaufenen Spots als „Boa“-Zeichnung
– der Rest besteht phänotypisch aus „Blue Steels“, „Blue zu sehen sind. Bei dieser Variante fehlen häufig die feinen weißen
Bolts“, „Fishbones“ und „Galaxy Fishbones“. Verpaart man Punkte auf der unteren Hälfte der Abdominalsegmente.
diese „Nicht-Boas“ miteinander, können wieder „Boas“ „Boas“ werden in verschiedene Grades eingeteilt. Besitzen die
im Nachwuchs auftauchen, jedoch anteilsmäßig nur sehr Tiere nur zwei der drei „Boa“-Merkmale – neben dem typischen
wenige Tiere. Meist lässt bei ihnen die Farbdeckung und
-verteilung auch eher etwas zu wünschen übrig. Schlangenmuster die unglaubliche Farbtiefe oder die Rückenzeich-
nung –, spricht man von Grade B.
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