Page 25 - Caridina Ausgabe 2/2021
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Foto: Chris Lukhaup
Diese „Blue Boa“
von Skyfish zeigt
neben einer wun-
derschönen Blau-
färbung interessan-
te orange Akzente.
die entStehunGSGeSChiChte
Bei all diesen Farbmorphen handelt es sich
um Hybriden, sie sind also nicht mehr einer
besti mmten Art zuzuordnen, sondern wurden
durch Kreuzungen unterschiedlicher Garne-
len erzielt. Taiwangarnelen, selbst Hybriden
aus Tiger- und Bienengarnele, steuern Farbe
und Farbintensität bei. Für die Ausbildung der
Muster dagegen spielen Varianten von Caridina
cantonensis eine wichti ge Rolle: So wurden zum
Beispiel „Tangerine Tiger“ eingekreuzt, um bei
den Varianten „Backline“ und „Fishbone“ einen
breiten weißen Rückenstrich zu erzielen. Auch
Hybriden wie „Pinto“, „Pinto spott ed“ oder
„Steel Head“ fanden ihren Weg in die Zucht
von „Fishbone“, und „Boa“ – man sagt diesen
Varianten nach, dass sie für das „Galaxy“-Muster
verantwortlich sein könnten. Hier führen viele
Wege nach Rom, alle mit ähnlichen Ergebnissen!
„Tangerine Tiger“, „Aura Blue“ und Co. werden
im Hobby gerne als Caridina serrata angespro-
chen, was allerdings leider auf einer Fehlbesti m-
mung beruht. Die Tiere konnten von Werner
Klotz, Andreas Karge und José Requena sehr
eindeuti g der Art Caridina cantonensis zugeord-
net werden.
Eine High-Grade-„Fishbone“ hat dagegen einen durchgehenden
Zunächst tauchten bei den neuen Verkreuzungen die sogenannten Rückenstrich (mit der besagten Einbuchtung oder kleinen Un-
„Backline“- und „Fishbone“-Muster auf. Die „Backline“-Garnele terbrechung am Übergang), kurze, klar abgegrenzte Querlinien,
hat einen durchgehenden weißen Rückenstrich auf rotem oder die höchstens bis zur Hälfte der Segmenthöhe reichen, keinerlei
schwarzem Grund, der nur am Übergang vom Kopf-Brustpanzer transparente Stellen sowie zweifarbig gestreifte, voll durchge-
zum Hinterleib eine kleine Einbuchtung oder auch Unterbrechung färbte Beine.
aufweist. Er ist klar abgegrenzt und besitzt eine gerade Kontur. Von diesem Farbschlag gibt es auch noch einen zweiten Typus:
Die „Fishbone“ hat einen ebensolchen Rückenstrich, jedoch Weil die Muster der „Fishbone“ von Generation zu Generation
laufen hier auf jedem Abdominalsegment noch schmale weiße immer breiter werden, wenn man die Tiere nicht selektiert, kommt
Querstriche dreieckig nach unten aus, was wie ein Fischgräten- da dann die „Fishbone Cape“ heraus: Diese Garnelen sehen aus,
muster wirkt (englisch „Fishbone“). Der Schwanzfächer besitzt als läge auf ihrem Rücken eine weiße Decke, die bis etwa zur
häufig weiße Spitzen. Hälfte der Abdominalsegmente reicht.
CAR2021-03_Endkorrektur.indb 25 06.04.2021 10:09:55