Page 29 - Caridina Ausgabe 2/2021
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Foto: Marina Nowak

           Oberläufen  von  Fließgewässern  oder  in
           abgeschlossenen Gewässern. Inzwischen
           geht der größte Teil der Bestände auf Wie-
           deransiedlungsmaßnahmen zurück.
              Im Gegensatz zu vielen anderen Süß-
           wasserorganismen ist der Edelkrebs nicht
           nur  durch  Gewässerverschmutzung  und
           Gewässerausbau  gefährdet.  Die  größte
           Gefahr  für  die  heimischen  Krustentiere
           geht von amerikanischen Flusskrebsarten
           aus, die sich invasiv ausbreiten und der
           von ihnen eingeschleppten Krankheit – der
           „Krebspest“.  Natürliche  Vorkommen  des
           heimischen Edelkrebses in NRW existieren
           fast nicht mehr. Um ihn hier zu erhalten,   In diesem See finden sich tatsächlich noch Edelkrebse.
           müssen die weiterhin auftretenden Verlus-
           te durch Wiederansiedlungsmaßnahmen
           ausgeglichen werden.

            GeeiGnete GeWäSSer                                                                                         Foto: Oliver Mengedoht
           Grundsätzlich  ergeben  sich  aus  einer
           Edelkrebs-Wiederansiedlung  keine  Nut-
           zungbeschränkungen,  erklärt  Siobhan
           Loftus,  Öffentlichkeitsarbeit  des  Edel-

           krebsprojekts NRW. „Wir bitten Sie, uns bei
           der Suche geeigneter Gewässer zu helfen!“
              Für  Angler,  Aquarianer,  Artenschützer
           und alle anderen Interessierten bieten
           die  Mitglieder  des  Projekts  um  Leiter  Dr.
           Harald  Groß  ihre  professionelle  Beratung
           an. „Wir helfen bei Fragen zu Präventions-
           maßnahmen  gegen  die  weitere  Ausbrei-
           tung der nicht-heimischen Flusskrebse und
           der  Krebspest  sowie  beim  Umgang  mit
           Flusskrebsfunden, bei der richtigen Artbe-
           stimmung und Lebensraumverbesserungen.“  Infostand des Edelkrebsprojekts NRW auf einer Messe.





             Wichtige Kriterien für gute Edelkrebs gewässer sind:
             • Mindesttemperatur im Sommer von 15 °C
             • lehmige Ufer mit Steinen, Wurzeln und Totholz als Versteckmöglichkeiten
             • keine amerikanischen Flusskrebsarten im Gewässer oder in der Nähe
             • isolierte Gewässer (zum Beispiel durch Barrieren wie Wehre oder ein Baggersee)
             • Fließgewässer: mindestens 1 km lang                                    Meldungen und Rückfragen beim:
             • Stehendes Gewässer: mindestens 600 Quadratmeter groß                   Edelkrebsprojekt NRW
             • geringe oder angepasste Gewäs ser nut zung                             Neustraße 7
                                                                                      53902 Bad Münstereifel
             • Angler, Anlieger und Wassersportler und andere vor Ort beachten Vorsichts-     E-Mail: info@edelkrebsprojektNRW.de
               maßnahmen gegen die Krebspest                                          Internet: www.edelkrebsprojektNRW.de





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