Page 16 - Caridina Ausgabe 03/2020
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Foto: Thomas Baumeister  Für  viele  Garnelenkrankheiten  sind  die
                                                                                      Umweltbedingungen  verantwortlich  –
                                                                                      hohe Keimzahlen im Wasser, Stress, un-

                                                                                      geeignetes  Futter,  unpassende  Wasser-
                                                                                      werte und ähnliche Parameter können
                                                                                      das Immunsystem so schwächen, dass eine
                                                                                      Krankheit ausbricht. Häufig dringen Keime

                                                                                      über eine Verletzung, die Kiemen oder den

                                                                                      Verdauungstrakt ein. Eine relativ keimarme
                                                                                      Umgebung und hochwertiges Futter sind



                                                                                      mächtige Verbündete im Kampf gegen Er-
                                                                                      krankungen bei Garnelen.


                                                                                                                         Foto: Tamara Stamm



             Eine Infekti  on kann zum Verlust von
             Augen oder Gließmaßen führen.











                         Eine bakterielle Infek-

                         tion kann die Garnele
                         so schwächen, dass
                         sie Probleme mit der
                         Häutung bekommt und
                         infolgedessen stirbt.


                                                                                      BAktErIEllE InFEktIonEn
                                                    Infobox                           Innere  oder  äußere  Infektionen  werden


                                                                                      oft von nicht spezialisierten Bakterien der
               BAktErIEnunVErträGlICHkEIt                                             Gattungen Vibrio, Aeromonas und Pseudo-

               Beim Zusetzen neuer Tiere kann es zu Problemen kommen, wenn Stamm A    monas ausgelöst, die immer im Aquarium
               bereits (meist unbemerkt) mit einem Keim kämpft und dann Stamm B mit   vorhanden sind. Wenn diese Keime über-
               neuen  Erregern  hinzukommt.  Dadurch  wird  die  Erregerlast  zu  groß,  und   handnehmen, können sie das Immunsys-
               die Tiere beginnen zu sterben. Im Prinzip handelt es sich bei der bakteri-  tem überrennen.
               ellen Unverträglichkeit um eine bakterielle Infektion, und sie wird auch so   Sind die Kiemen befallen, trübt sich das
               behandelt. Vorbeugen kann man durch eine Quarantäne und das vorsich-   Muskelfleisch  im  Hinterleib  der  Garnele

               tige Zusammengewöhnen der Tiere. Hierzu kommt der neue Stamm in ein    aufgrund des Sauerstoffmangels weißlich

               Quarantäneaquarium, das nicht dekoriert wird und ohne Filter betrieben   ein. Auch entzündetes Muskelgewebe wird
               werden kann, regelmäßige Wasserwechsel und eine vorsichtige Fütterung   weißlich.  Ist  das  Gewebe  im  Hinterleib
               vorausgesetzt. Hier beobachtet man genau. Sind die Tiere nach einer Woche   stark  betroffen,  knickt  er  zwischen  dem

               noch gesund, tauscht man in der Folgewoche täglich ca. 1-2 Liter Wasser   dritten  und  vierten  Abdominalsegment

               zwischen dem Zielaquarium und dem Quarantänebecken hin und her. So     nach unten ab. Befallene Organe färben
               können sich die Tiere langsam an die neuen Keime gewöhnen.             sich  rosa  bis  rötlich-orange.  Der  (Teil-)
                                                                                      Verlust von Gliedmaßen und Fühlern wird



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