Page 20 - Caridina Ausgabe 03/2020
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SCHWErpunkttHEMA




            Die Sporozyten der
            Garnelenalge können
            von hell- bis dunkel                                                                                         Foto: Henning Buck
            olivgrün gefärbt sein.





























                                                                                      Alge  ernährt  sich  von  Körpersäften  der

                                                                                      Garnele. Ihre Sporenkörper sind bei einem
                                                                                      fortgeschrittenen Befall als grüne Fussel

                                                                                      zwischen den Schwimmbeinen der Garnele

                                                                                      sichtbar. Häufig werden Neocaridina-Arten
                                                                                      befallen, aber auch bei anderen Arten wur-
              Foto: Chris Lukhaup                                                     de die Garnelenalge schon beobachtet. Die


                                                                                      Tiere  sterben  nicht  unmittelbar,  jedoch
                                                                                      werden die Weibchen nicht mehr tragend.

                                                                                      BEHAnDlunG
                                                                                      Behandelt  wird  die  Garnelenalge  durch
            Hier sind vor allem                  GArnElEnAlGE                         ein Spezialfutter (Tima Balance), das eine

            Kopfbereich und Lauf­                Immer  noch  fälschlicherweise  als  syste-  Schicht zwischen die Alge und den Körper

            beine der Garnele von                mische  Mykose  wird  ein  Befall  mit  der   der  Garnele  legt.  Unterstützend  bringt
            Ciliaten besiedelt.                  parasitären Alge Cladogonium ogishimae   man am besten zusätzlich Huminstoffe und

                                                 angesprochen.  Diese  eigentlich  farblose   Gerbstoffe ins Wasser. Auch hier sind die


                                    Infobox                                           bewährten Seemandelbaumblätter, Erlen-
                                                                                      zapfen und Co. eine gute Wahl.
               GloCkEntIErCHEn
               Glockentierchen und Trompetentierchen sitzen zwar auch auf dem Panzer der                  Text: Ulli Bauer


               Garnelen auf, jedoch sind sie harmlose Kommensalen, die sich von Bakterien im


               Freiwasser ernähren. Dass Garnelen ersticken können, wenn ihre Atemöffnung

               zuwächst, wird zwar häufig behauptet, wurde aber noch nicht zweifelsfrei nach-  lItErAtur
               gewiesen. Was allerdings durchaus ein Problem für Garnelen darstellen kann, ist   Rafał Maciaszek, Maciej Kamaszewski,
               die hohe Keimzahl im Wasser, die diese Aufsitzer anzeigen. Besser als eine direkte   Witold Strużyński & Piotr Łapa (2018):

               Bekämpfung der Glockentierchen ist es, an der Quelle anzusetzen und die Anzahl   Epibionts of ornamental freshwater

               der Bakterien im Freiwasser effektiv zu reduzieren.                         shrimps bred in Taiwan. Animal

                                                                                           Science 57 (2): 133-142.

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