Page 53 - Caridina Ausgabe 1/2019
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GARNELE, KREBS & CO.
ben fünf Zoea-Stadien und ein Megalopa-
Stadium und sehen dann nach etwas mehr
als einem Monat wie Krabben aus. Deswe-
gen ist die Art in Gefangenschaft nur mit
hohem Aufwand nachzüchtbar.
PFLEGEHINWEISE
Cardisoma guanhumi kann unter ähnlichen
Bedingungen gepflegt werden wie Cardi-
soma armatum (Herklots, 1851; „bewaff-
net“), eine Art, die in weiten Bereichen des
tropischen Westafrika beheimatet ist, wo
sie am Rande von brackigen Lagunen lebt. diese Unterlage, sodass ihr Behälter leichter
Nach Holland und Deutschland werden sauber zu halten ist.
diese Krabben offenbar aus Nigeria einge- Der kleinere Wasserbereich sollte zu-
führt. Stimmen die Hälterungsbedingungen, mindest stellenweise nur so tief angelegt
gewöhnen sich die Tiere problemlos ein und sein, dass die Tiere bei Bodenkontakt be-
erweisen sich als robuste und langlebige quem ventilieren können. Dann sieht man,
Pfleglinge. wie das Atemwasser vorn an der Mund-
Beide Arten können auf Dauer unter öffnung ausströmt. Gleichzeitig sollten die
Wasser, also im reinen Aquarium, nicht Krabben ihre Atemöffnungen an den Ein-
überleben! Man pflegt sie in einem mög- lenkungen der Schreitbeine durch Aufrich-
lichst großflächigen (mindestens 150 x ten über die Wasserlinie anheben können.
70 cm) Aquaterrarium, das nicht zu niedrig Das Wasser sollte auch die unteren Sand-
sein sollte. Man muss nämlich Sand auf- schichten des größeren Landteils bewässern
schütten können, damit sie ihre Röhren und feucht halten. Am besten sorgt man
graben können. für einen Kreislauf des Gesamtwassers über Oben: Die ähnlich
Ersatzweise oder zusätzlich kann man einen leistungsstarken Filter mit Rücklauf große, westafrikani-
mit Steinen und Wurzeln Unterstände schaf- des gesäuberten Wassers durch den Sand. sche Harlekinkrabbe
(Cardisoma armatum)
fen, die aber fest gegründet sein müssen. Es ist ratsam, den Behälter gut abzude- ist plakativ gefärbt.
Ein Teil der Sandfläche sollte möglichst häu- cken, damit die Kletterkünstler nicht ent-
fig mit frischem Laub (vorzugsweise von weichen können und sich die notwendige Unten: Hier frisst ein
Obstbäumen) abgedeckt werden. Die Tie- Luftfeuchtigkeit (über 80 Prozent) einstellt. Tier einen kleinen
re fressen davon und koten außerdem auf Außerdem muss der Luftraum ausreichend Stint. Neben Aas fres-
warm bleiben (nicht unter 18 °C). sen die Tiere auch viel
Pflanzliches.
NAHRUNGSANSPRÜCHE
In der Natur gehen diese Krabben vor al-
lem in der Morgen- und Abenddämmerung
auf Futtersuche. Helles Licht und die Hitze
des Tages meiden sie. Beide Arten gelten
in erster Linie als Aasfresser, die aber auch
Pflanzliches fressen: Gewaschenes Gemü-
se oder Obst ebenso wie Futtertabletten
auf vegetarischer Basis, die man vorweicht
oder ins Wasser wirft. Auch kann man so
gut wie jedes Frostfutter oder Fisch rei-
In Ghana traf ich auf Cardisoma chen, das man größeren Aquarienfischen LITERATUR:
armatum bei einem Küstendorf im geben würde. K. Hill, Smithsonian Marine Station at
Fort Pierce. http://www.sms.si.edu
Mündungsbereich des Pra-Flusses. Text & Fotos: Uwe Werner
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CAR2019-01_Inhalt_Buch_OK.indb 53 18.01.2019 09:38:50