Page 41 - Caridina Ausgabe 1/2019
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Ein Blick ins Gesicht
unserer Schönheit.
EINE EIGENE GATTUNG
Palaemon mirabilis wurde seit Suva� 1937
als Macrobrachium bezeichnet. Bei ihrer
Ersteinfuhr wusste niemand, wie sie hieß,
bis Werner Klotz sie identifizierte. Die Art
wird im männlichen Geschlecht etwa vier
Zentimeter lang, die Weibchen erreichen
bis zu sechs Zentimeter.
Nun besitzt diese Garnele aber im Un-
terschied zu allen bekannten Macrobra-
chium-Arten extrem schlanke, kurze und
unbehaarte vordere Beinpaare, während
die hinteren (vor allem die fünften) Schreit-
beine ausgesprochen lang sind. Das ist der
wesentliche Grund, warum sie in einer ei-
genen Gattung steht, die Arachnochium Ein weiterer Grund für die Zuweisung Wenn das Weibchen
Wowor & Ng (2010) heißt. Der Gattungs- zu einer neuen Gattung war auch der sehr aufschwimmt, erkennt
name wurde aus den griechischen Wör- kurze Stirnfortsatz, der schon mitten auf man die Eier besser.
tern arachne (Spinne) und brachion (Bein) dem Carapax ansetzt, über dem Auge ei-
gebildet. Man darf also durchaus von einer nen hohen konvexen Bogen bildet und da-
„Spinnenbeingarnele“ sprechen. vor konvex ausläuft. An seinem Oberrand
Auch Kemp wusste schon, dass die Art sitzen 13 bis 16 regelmäßig verteilte Zäh-
aus dem bekannten Rahmen fiel. Als Art- ne, davon vier bis sechs hinter dem Auge.
attribut wählte er nämlich mirabile, was Das Außenskelett von Arachnochium
„wunderbar“, aber auch „sonderbar“ oder mirabile ist weitgehend transparent, doch
„verwunderlich“ bedeuten kann. schimmert ihr Panzer je nach Lichteinfall
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