Page 43 - Caridina Ausgabe 1/2019
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Zwar scheint mir A. mirabile nicht so ex-
trem spezialisiert wie andere Schwimmgar-
nelen, die dämmerungs- oder gar nacht-
aktiv sind, doch besitzt auch A. mirabile
recht große Augen und schätzt feine Fut-
terpartikel oder feines Lebendfutter wie
Artemia-Nauplien, kleine Daphnien oder
Cyclops.
LEBENSRAUM UND FORTPFLANZUNG
Außer in Myanmar und dem Gangesdel-
ta ist die Art noch in Thailand, Südviet-
nam und Borneo verbreitet. Sie besiedelt
Brackwasserzonen und Süßgewässer, die
den Gezeiten ausgesetzt sind, kommt also
nur im Tiefland vor. Darum liebt sie höhe-
re Temperaturen und sollte bei 25 bis 28
°C gepflegt werden, während die im sel- Oben: Die Garnelen
ben geografischen Bereich anzutreffende sind untereinander
„Schneeflöckchengarnele“ (nun Arach- friedlich. Hier halten
nochium kulsiense) eher höher gelegene sich zwei Exemplare
Gewässerabschnitte besiedelt. beieinander auf.
Leider produziert A. mirabile eine sehr
große Zahl, aber winzig kleine Eier, die laut Auch die Schnee-
flöckchengarnele
Jayachandran (2001) in ihrer längsten Aus- wurde in die neue
dehnung nur 0,41 bis 0,61 mm messen. Gattung gestellt und
Den winzigen Larven kann man leider kaum heißt nun Arachno
Futter bieten, sodass sie meist nur bis zum chium kulsiense.
vierten Tag überleben. Man kann sie also
nicht oder nur mit großem Aufwand aufzie-
hen. In der Natur werden sie ins Brack- oder
Meerwasser verdriftet und machen meh-
rere Entwicklungsstadien durch, bevor sie
als voll entwickelte Garnelen ins Süßwasser
zurückkehren.
Text & Fotos: Uwe Werner
LITERATUR
K. V. Jayachandran (2001): Palaemonid prawns. Biodiversity, Taxonomy, Biology and
Management. pp 1-624. Science Publishers, Inc., Enfield. DOI: 10.1023/B:HYDR.0000027378.
24442.27
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Bei den Weibchen ist der Hinterleib höher.
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