Page 42 - Caridina Ausgabe 1/2019
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GARNELE, KREBS & CO.
Diese A. mirabile hat
eine Futtertablette
gepackt und frisst
nun die sich lösenden
Partikel.
EINE SCHWIMMGARNELE
Wegen der gut ausgebildeten Schwimmfü-
ße bezeichne ich diese Art als „Schwimm-
garnele“. Der Begriff ist dem der „Schwe-
begarnelen“ vorzuziehen, weil dieser Ver-
treter der Familie Mysidaceae bezeichnet.
Er hat zwar keinen taxonomischen Wert,
liefert dem Aquarianer aber Hinweise auf
das Verhalten der Tiere und für ihre Pflege:
Sie leben nämlich weniger substratgebun-
den, klettern also nicht nur auf dem Bo-
den, Pflanzen und anderen Einrichtungsge-
genständen herum, sondern erheben sich
auch ins freie Wasser.
Sie schwimmen ebenso häufig vor- wie
rückwärts und fliehen bei Erschrecken
Diese (von schräg oben mehr oder weniger intensiv blau. Die Hin- blitzschnell. Dabei schießen sie mit ge-
fotografierte) Spinnen- terleibssegmente sind durch schwarze spreiztem Schwanzfächer, ruckartigen Kon-
beingarnele schwimmt Tüpfel, die sich jeweils am Hinterrand zu traktionen des Hinterkörpers und kräftigen
mit einem Gelege schwarzen Querbinden verdichten, deut- Stößen mit den Schwimmfüßen rückwärts
umher.
lich abgesetzt. Die Auswinkelungen der davon. Ist das Aquarium nicht gut abge-
Schwanzstücksegmente sind bei den hö- deckt, schnellen sie womöglich aus dem
her gebauten Weibchen dunkler als bei Wasser! Es empfiehlt sich also, Ausschnit-
den Männchen. Mageninhalt und innere te für Zuführungen von Luftschlauch und
Organe sind so gut wie immer durch den Pumpe sowie Fütterungsloch mit Filterwat-
Carapax erkennbar. te oder Ähnlichem zu verstopfen.
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