Page 61 - caridina 3/2017
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Laufe der Zeit als Synonym für kräftige deckende Fär-

                bung etablierte. „Yellow Fire Neon“ zeigten die für die
                Rückenstrichgarnele typische breite Linie vom Kopf
                bis zum Schwanzfächer in grellem Gelb.
                  Auf der Zajac-Messe 2010 in Duisburg zeigte Frank
                Schenk erstmalig die „Red Rili“-Garnele. Das Zeich-
                nungsmerkmal „Rili“, das für transparente Körperstel-

                len steht, idealerweise in der Körpermitte, deutlich

                abgegrenzt von stark pigmentierten Körperbereichen,
                am besten Kopf und Schwanzfächer, fand bald viele

                Liebhaber, aber auch einige Gegner, hatte man doch

                bislang immer auf flächige Farbdichte selektiert.  Transparent hellblau zeigen sich die „Blue Jelly“-Garnelen.

                  Schnell  wurde  mit  Heranwachsen  des  ersten
                Nachwuchses klar, dass sich dieses Zeichnungsmerk-
                mal stark vererbte, und so war es nicht weiter ver-
                wunderlich, dass neben den „orangen Sakuras“ fast
                zeitgleich „orangefarbene Rilis“, gefolgt von „Yellow
                Rili“-Varianten den Markt bereicherten.


                „BLACK ROSE“ UND „SCHOKO SAKURA“

                Bis 2012 waren schwarze und kräftig blaue Neocaridi-

                nen seltene, nicht erbfeste Einzeltiere. Auf einer Asi-
                enreise entdeckte Mura Kilic aber „Rili“-Garnelen mit
                transparenter oder blauer Grundfarbe und schwarzen,

                hochpigmentierten Bereichen: Die „Carbon Rilis“ er-

                weiterten die Farbpalette. Wahrscheinlich enstammen
                die transparenten hellblauen „Blue Jelly“-Garnelen
                und die intensiv blau gefärbten „Blue Dream“ dem-
                selben Ursprung, fallen doch auch hier hin und wieder
                Tiere mit pigmentierten Bereichen.


                  Auch wenn die letzten Neocaridina-Zuchtfarben mit
                den klangvollen Namen „Black Rose“, eine teilweise
                oder  überwiegend  schwarze  Garnele,  die  „Schoko

                Sakura“ in Tie�raun und die „Green Jade“ im Aqua-     Vielleicht gibt es demnächst eine dreifarbige Neocaridina?
                rium weniger hervorstechen, so fanden sie doch ihre
                Anhänger.

                VIELLEICHT MAL DREIFARBIG?

                Eins  ist  bei  der  Neocaridina  klar:  Selektion  ist  der
                Schlüssel zum Erfolg, ob es um die Kreation neuer

                Farbformen oder den Erhalt der Farbe geht. Schwä-
                cher  gefärbte  Tiere  oder  dem  Zuchtziel  nicht  ent-
                sprechende Tiere müssen dem Stamm entnommen
                werden, um ein weiteres Verwässern der intensiven
                Färbung zu verhindern.

                  Welche Farben die Zukunft bei den recht robusten
                und vermehrungsfreudigen Tieren hervorbringt, ist
                schwierig zu sagen. Vielleicht eine dreifarbige Gar-
                nele?
                                                                Der letzte Schrei waren die „Black Rose“-Garnelen (Bild) zusammen mit
                                   Text � Fotos: Tina Benneker  „Schoko Sakura“ und „Green Jade“.



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