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Laufe der Zeit als Synonym für kräftige deckende Fär-
bung etablierte. „Yellow Fire Neon“ zeigten die für die
Rückenstrichgarnele typische breite Linie vom Kopf
bis zum Schwanzfächer in grellem Gelb.
Auf der Zajac-Messe 2010 in Duisburg zeigte Frank
Schenk erstmalig die „Red Rili“-Garnele. Das Zeich-
nungsmerkmal „Rili“, das für transparente Körperstel-
len steht, idealerweise in der Körpermitte, deutlich
abgegrenzt von stark pigmentierten Körperbereichen,
am besten Kopf und Schwanzfächer, fand bald viele
Liebhaber, aber auch einige Gegner, hatte man doch
bislang immer auf flächige Farbdichte selektiert. Transparent hellblau zeigen sich die „Blue Jelly“-Garnelen.
Schnell wurde mit Heranwachsen des ersten
Nachwuchses klar, dass sich dieses Zeichnungsmerk-
mal stark vererbte, und so war es nicht weiter ver-
wunderlich, dass neben den „orangen Sakuras“ fast
zeitgleich „orangefarbene Rilis“, gefolgt von „Yellow
Rili“-Varianten den Markt bereicherten.
„BLACK ROSE“ UND „SCHOKO SAKURA“
Bis 2012 waren schwarze und kräftig blaue Neocaridi-
nen seltene, nicht erbfeste Einzeltiere. Auf einer Asi-
enreise entdeckte Mura Kilic aber „Rili“-Garnelen mit
transparenter oder blauer Grundfarbe und schwarzen,
hochpigmentierten Bereichen: Die „Carbon Rilis“ er-
weiterten die Farbpalette. Wahrscheinlich enstammen
die transparenten hellblauen „Blue Jelly“-Garnelen
und die intensiv blau gefärbten „Blue Dream“ dem-
selben Ursprung, fallen doch auch hier hin und wieder
Tiere mit pigmentierten Bereichen.
Auch wenn die letzten Neocaridina-Zuchtfarben mit
den klangvollen Namen „Black Rose“, eine teilweise
oder überwiegend schwarze Garnele, die „Schoko
Sakura“ in Tie�raun und die „Green Jade“ im Aqua- Vielleicht gibt es demnächst eine dreifarbige Neocaridina?
rium weniger hervorstechen, so fanden sie doch ihre
Anhänger.
VIELLEICHT MAL DREIFARBIG?
Eins ist bei der Neocaridina klar: Selektion ist der
Schlüssel zum Erfolg, ob es um die Kreation neuer
Farbformen oder den Erhalt der Farbe geht. Schwä-
cher gefärbte Tiere oder dem Zuchtziel nicht ent-
sprechende Tiere müssen dem Stamm entnommen
werden, um ein weiteres Verwässern der intensiven
Färbung zu verhindern.
Welche Farben die Zukunft bei den recht robusten
und vermehrungsfreudigen Tieren hervorbringt, ist
schwierig zu sagen. Vielleicht eine dreifarbige Gar-
nele?
Der letzte Schrei waren die „Black Rose“-Garnelen (Bild) zusammen mit
Text � Fotos: Tina Benneker „Schoko Sakura“ und „Green Jade“.
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