Page 60 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 6/2022
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Verbindungen säuern das Wasser leicht
Foto: Werner Klotz ger hemmen.
an und können dadurch Krankheitserre-
Die bei der Zersetzung von organischem
Material entstehenden Huminstoffe wer-
den biologisch nur langsam abgebaut. Ihr
Anteil an Gartenerde beträgt ca. 5 %, Torf
dagegen enthält etwa 50 % Huminstoffe.
Die wichtigste natürliche Huminstoffquelle
neben Torf ist junge Braunkohle.
huminstoffe und der ph-wert
Huminstoffe spielen im Weichwasseraqua-
rium, in dem die Karbonathärte niedrig ge-
halten wird, eine wichtige Rolle als Puffer
für den pH-Wert. Sie halten den pH-Wert
in einem Bereich von 5,5 bis 6,5 oder 7 und
beugen so einem gefährlichen Säuresturz
vor. Das leicht saure Milieu hemmt zudem
Foto: Harro Hieronimus das Wachstum von Bakterien und Pilzen.
huminstoffe und Biofilme
Die Tätigkeit der Bakterien in den Biofil-
men im Aquarium wird durch Huminstoffe
unterstützt. So sorgen sie indirekt für eine
stabilere Beckenbiologie und eine bessere
Filterleistung.
huminstoffe und aquarientiere
Fische und Wirbellose nehmen neueren
Untersuchungen zufolge Huminstoffe ak-
tiv auf: Huminstoffquellen werden teils
gezielt angesteuert. Sie spielen in ihrem
Stoffwechsel eine wichtige Rolle und ihre
Von oben: Bienengarnelen aus
den weichen, huminstoffhaltigen Foto: Harro Hieronimus Foto: Oliver Mengedoht
Bächen Südchinas sind in hohem
Maß auf Huminstoffe angewiesen.
Flossenfäule (hier bei einem Platy)
heilt bei Huminstoffgabe deutlich
schneller ab als ohne diese Unter-
stützung.
Fische wie der Rote Neon profitie-
ren von keimarmem Wasser, das
sich mithilfe von Huminstoffen
erzeugen lässt.
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