Page 56 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 6/2022
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Ein „Wasserfall“
manchmal reicht schon der anschein
Aquascaping ist das Nachbilden von ober- tigt. Die Filterwatte soll stramm sein, aber
irdischen Landschaften unter Wasser. Mit nicht zu stark gezogen werden, damit die
einem Wasserfall ist das natürlich schwer. Form erhalten bleibt.
Wie aber das hier abgebildete Beispiel zeigt Das Moos auf dem hier verwendeten
– gesehen auf dem Stand von Dennerle porösen Stein gibt dem Ganzen einen noch
Pflanzen auf der Interzoo 2022 –, kann natürlicheren Look. Das Ganze funktioniert
man auch mit kleinem Aufwand zum Er- prinzipiell in einem Becken jeder Größe.
folg kommen. Der ganze Aufbau dauert, hat man die
Materialien zusammen, nicht sonderlich
was man braucht lange. Natürlich kann man auch Fische oder
Um einen möglichst realistischen Eindruck Garnelen einsetzen. Allerdings passen die
zu bekommen, braucht man Steine, die besser in ein deutlich größeres Aquarium
steil aufragen. Dazu muss der Vordergrund mit der gleichen Dekoration, damit der
möglichst flach sein, um eine große Höhen- Wasserfall weiter natürlich wirkt.
differenz vorzuspiegeln, wie es Vorausset- Text & Fotos: Harro Hieronimus
zung für Wasserfälle ist.
Ein Wassersturz ist oft von Gischt umge- Hier sind gut die Details der Konstruktion
ben. Deswegen liegt es durchaus nahe, für zu erkennen, etwa wie der „Wasserfall“ wie
die Gestaltung einen weißen Grundstoff zu in der Natur unten etwas breiter wird.
verwenden. Und was hat fast jeder Aquari-
aner zur Hand: natürlich Filterwatte. Dazu
braucht man etwas feinen Kies und Moose.
Der aufbau
Die Steine werden so gesetzt, dass sie nach
vorne einen schmalen Durchlass offenlas-
sen. Dieser wird mit feinem Kies gefüllt und
simuliert so ein steiniges Bachbett, in dem
das Wasser „abfließt“. Denn das schnell
fließende Wasser nimmt in der Natur ja
auch Steine und Geröll mit.
Um den Wasserfall nachzubilden, wird
ein – in diesem Fall etwa zehn Zentimeter
langer – Strang Filterwatte genommen und
in eine Richtung etwas langgezogen. Schon
hat man eine Form von oben schmal nach
unten breit, wie man es bei natürlichen
Wasserfällen findet. Oben wird es nun
befestigt (z. B. mit einem Kleber oder in
einem porösen Stein eingeklemmt) und
unten ebenfalls durch einen Stein befes- Das Dennerle-Aquarium mit dem „Wasserfall“ unter Wasser.
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