Page 38 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2021
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Der nächste Schritt
            ist das Flossen-
            schlagen, mit dem
            ein Wasserschwall
            auf den Gegner
            gedrückt wird.






















                                 Nun wird man auch den Begriff „Chamäleonfisch“   Die emsigen Laichvorbereitungen des Männchens
                              verstehen.  Denn  je  nach  Stimmung  verändern  die   bleiben bei den Weibchen nicht unentdeckt und sie
                              Männchen ihre Körperfärbung. Sie reicht von hell bis   trauen sich immer öfter an die Höhlenöffnung heran,
                              ganz dunkel und es können mehrere dunkle Querbän-  um sich vom Fortschritt der Bauarbeiten zu überzeu-
                              der hervortreten.                              gen. Dieses Gebaren der Weibchen brachte ihnen bei
                                 Jetzt kann der Pfleger sich aber auch von der Schön-  Aquarianern den Beinamen „Topfgucker“ ein. Sie ha-
                              heit der  Männchen  überzeugen.  Mit aufgerichteten   ben jetzt laichvolle Bäuche und ihr neugieriger Blick
                              Flossen wird in allen Lagen posiert und mit der Schwanz-  in die Höhle wird immer drängender.
                              flosse schleudern sie dem Gegner einen Wasserschwall   Dem hartnäckigsten Weibchen wird es gelingen,
                              entgegen. Dabei färben sich die Körperflanken dunkelrot   zum Männchen in die Höhle vorzudringen. Flossenwe-
                              und es treten grüne Fleckenzeichnungen hervor. Am   delnd steht das Männchen kopfunter über der Laich-
                              Rücken und den unpaaren Flossen zeigen sich dunkle   mulde. Zielgerichtet schwimmt jetzt das Weibchen
                              Flecken und die Flossen bekommen einen weißen Saum.
                                 Das dominierende Männchen wird in kürzester Zeit
                              den optimalen Platz für sich auswählen. Im besten Fall
                              nimmt es eine Höhle in der Nähe der Frontscheibe an,
                              hier hat man die Chance, die Laichvorbereitungen und
                              das Ablaichen live zu erleben.
                                 Eine weitere, von mir selbst gefangene und ge-
                              pfleg te Art ist Badis siamensis. Dieser ist in seinen
                              Ansprüchen,  seinem  Verhalten  und  der  Nachzucht
                              weitgehend mit dem Roten Badis identisch.

                              zucht
                              Aus seiner Höhle heraus macht das Männchen den
                              neugierigen Damen und anderen Fischen klar, wer der
                              Besitzer ist und steckt seine Reviergrenze in einem
                              Radius von etwa 25 cm rund um die Höhle ab. Dabei
                              schießt er, fast schwarz gefärbt, wie ein Kastenteufel
                              aus seiner Höhle heraus. Durch Flossen- und Körper-
                              wedeln schafft er eine kleine Laichmulde, über der   Das Gähnen zeigt die gespannte Aufmerksamkeit
                              später abgelaicht wird.                          dieses Männchens am Eingang seiner Höhle.



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