Page 34 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2021
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wirbElloSE
Fotos: Chris Lukhaup Atemwasser auf der einen Seite ein. Das
verbrauchte Wasser wird auf der anderen
Seite wieder ausgestoßen. Gleichzeitig
sammelt die Muschel so auch ihr Futter:
Auf den Kiemen liegt ein klebriger Schleim,
in dem sich im Wasser schwebende Fut-
terpartikel sammeln und der dann mit den
Partikeln zum Mund transportiert wird.
Süßwassermuscheln ernähren sich aus-
schließlich von Schwebstoffen im Wasser:
Schwebealgen, kleinen, aufgewirbelten
De tri tus-Partikeln, Mikroorganismen, win-
zigen Pflanzenteilen, kleinsten Würmern
und Krebs tieren und so weiter.
Das macht die Fütterung im Aquarium zu
einer echten Herausforderung. Muscheln
brauchen zum einen zwar recht viel Futter,
damit sie nicht verhungern, zum anderen
Durch die Atemöffnung noch zwei kräftige Schalenmuskeln, mit mögen sie aber kein verschmutztes Was ser
zieht die Muschel Wasser denen sie ihre Schalen bei Gefahr sehr – die Muschelhaltung ist also immer eine
in ihr Inneres. fest schließen kann. Gratwanderung. Gefilterte Becken sind
Im Mantelraum liegen die Kiemen. nicht unbedingt geeignet, weil der Filter die
Schnell schlagende Wimpern ziehen das Schwebstoffe aus dem Wasser nimmt, an-
Infobox
FortPFlanzung bEi
aquarien-tauGLicHen
muSchEln
Die Larven der Zebramuschel
wach sen einfach im Wasser heran,
nicht parasitisch in den Kiemen von
Fischen wie die Larven vieler ande-
rer Muschelarten. Die Larven der
zwittrig veranlagten Körbchenmu-
schel rei fen im Inneren der Schalen
aus, sodass fertig entwickelte Baby
muscheln entlassen werden. Im
Aquarium ist eine Vermehrung der
Zebramuschel ebenso möglich wie
die der Körbchenmuschel. Problematisch: Hier wurde die schützende braune Eiweißschicht manuell abgeschliffen,
damit die Muschel „schöner“ aus sieht – ein Riesenstress für das Tier.
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