Page 48 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2020
P. 48
Es lohnt sich immer, an Felsformationen anzuhalten und einen
Blick unter die Oberfläche des kaffeebraunen Schwarzwassers
mit über 30 °C Wassertemperatur zu werfen: Altum-Skalare,
Süßwasserrochen und schöne Saugwelsarten sind dort in ge-
ringer Tiefe anzutreffen. Skalare zwischen großen Felsblöcken
sind schließlich kein alltäglicher Anblick!
Der Caño Bocón windet sich wie Darmschlingen vom Rio
Inírida in den unendlich scheinenden Regenwald Richtung
Die teebraune Wasserfärbung stammt von den vielen
gelösten Huminstoff en.
Rote Neon waren immer nur in flachen Gewässern anzutreffen.
Westen. Im Indiodorf Santa Rosa wird man herzlich willkom-
men geheißen, kann den Kindern beim Baden, den Frauen
beim Waschen zusehen und sogar abends dem christlichen
Gottesdienst beiwohnen (lohnt sich!). In scheinbar toten
Nebenarmen des Caño Bocón tobt unter Wasser das Leben!
Ganz in Ruhe und fernab jeglicher Zivilisation kann man dort
Imposant: einer der drei höchsten Tafelberge herumschnorcheln und „unsere“ Aquarienfische beobachten.
bei Mavecure. Übernachtet wird grundsätzlich in Hängematten (plus
Moskitonetz) in einer offenen Hütte mit Palmenblattdach.
Ein Tipp: Wer sich schräg in die Hängematte legt, liegt nicht
gebogen wie eine Banane, sondern sogar halbwegs eben
darin! Das Essen ist einfach, aber immerhin tot. Lebende,
fette Maden bekommt man sicherlich auf Wunsch – gehört
aber nicht zum Standardessen. Eier, Maisfladen, Maniok,
Früchte, Fisch, Huhn und Rind gehören zu den Grundnah-
rungsmitteln vor Ort.
SEhEnSWErtE tafElBErgE iM rEgEnWald
Mavecure ist über Wasser spektakulärer als unter Wasser. Die
drei Tafelberge, die eher wie Kegel aussehen (bis 712 m hoch),
ragen wie Fremdkörper aus dem Dschungel. Den niedrigsten
darf man besteigen. Aber wehe, es regnet – dann sind die Fel-
Hängematt e mit Moskitonetz – bequemer als manches sen glatt wie Schmierseife! Einige schöne Biotope liegen hinter
Hotelbett .
48
AQ2020-03_Inhalt_Buch_okay.indb 48 17.03.2020 12:05:03