Page 44 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2018
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bevorzugen und die Tiere fressen es auch
deutlich lieber.
Nach einigen Wochen waren aus den
grauen Dingern richtig hübsche Fische ge-
worden und die Herren legten ihr Festkleid
an, um der holden Weiblichkeit zu impo-
nieren. Wer hätte gedacht, dass aus den
traurigen grauen Gestalten solche schönen
bunten Fische werden würden, die auch
genau wissen, wie man sich so richtig in
Szene setzt?
ZUCHT
Wenn man sich die Wüstengrundeln im
Aquarium so anschaut, könnte man manch-
1 mal meinen, sie hätten einen Clown ge-
frühstückt. So hüpfen sie mehr als dass sie
schwimmen und sind dabei fast ständig in
Bewegung. Auch klappt die Vermehrung
bei Anwesenheit beider Geschlechter in
der Regel problemlos. Die eher unschein-
bar grauen Weibchen legen bis zu 250 Eier
unter Steinen oder in Tonröhren ab. Diese
werden vom Männchen bis zum Schlüpfen
der etwa fünf bis sechs Millimeter großen
Jungtiere, das nach ca. acht bis zehn Ta-
gen erfolgt, hingebungsvoll bewacht und
befächelt.
Die Jungtiere sind beim Schlupf schon
voll entwickelt und können sofort mit
Artemia-Nauplien gefüttert werden. Die
Aufzucht gelingt selbst weniger versierten
2 Aquarianern und sollte unbedingt regel-
mäßig erfolgen, weil die kleinen Australier
leider eine recht kurze Lebensspanne ha-
ben. Damit sie im eigenen Aquarium nicht
aussterben, sollte man sie durchgängig in
kleiner Stückzahl zur Bestands erhaltung
nachziehen. Eventuell überschüssige Tiere
wird man in der Regel gut an andere Aqua-
rianer los, da die kleinen Racker durchaus
einen gewissen Charme versprühen kön-
nen und ihre Liebhaber zielsicher finden.
1 Der Prinz und seine Prinzessin in der
Laichröhre. 2 Das Gelege der Wüsten-
grundeln wird an die Decke der Laichhöhle
geheftet. 3 Die Männchen befächeln und
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bewachen ihre Nachkommen vorbildlich.
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