Page 23 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 06/2017
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TITELTHEMA
Solche Zuchtformen
wie dieses Männchen
von Apistogramma
agassizii ‘fire red‘ sind
bei Aquarianern sehr
begehrt.
Die Gattung Apistogramma hat aktuell 90 beschriebene Arten,
dazu kommen etliche, die noch unbeschrieben sind. Bis auf we-
nige Arten können die meisten ohne große Einschränkung im
Gesellschaftsaquarium gepflegt werden.
DAS PASSENDE AQUARIUM
Die Vertreter der Gattung Apistogramma werden umgangssprach-
lich als Zwergcichliden oder Zwergbuntbarsche bezeichnet. Es
handelt sich nämlich um kleine, bis etwa zehn Zentimeter große Apistogramma borellii ‘Opal‘,
und daher gut zur Aquarienhaltung geeignete Fische. Sie sind dessen Vorkommen bis in die
ausschließlich in Südamerika verbreitet. Viele, vor allem die Zucht- Subtropen reicht. Er eignet
varianten, bieten Eigenschaften, die der Aquarianer erwartet: sich in den warmen Sommer-
kontrastreiche Färbung, ein interessantes Sozialverhalten und eine monaten gut für das Balkon-
intensive Brutpflege. Außerdem beschädigen sie keine Wasser- aquarium.
pflanzen. In einem 100cmAquarium kann man sie paarweise, Bei Wassertemperaturen von
als Harem (ein Männchen mit mehreren Weibchen) oder in Grup- 15-30 °C gelingt die Pflege
pen pflegen. Natürlich muss die Einrichtung naturnah und gut und Zucht des Gelben Bunt-
strukturiert mit vielen Versteckmöglichkeiten gestaltet werden. barschs ohne Probleme.
VERHALTEN UND NACHZUCHT sich nicht laichreife Weibchen vor aufdringlichen Männchen zu-
Oft zeigen die revierbildenden Apistogramma erst in der Gruppe rückziehen können. Auch Laub (von Eiche oder Buche), in kleinen
viele Einzelheiten ihres Sozialverhaltens. Dazu zählt unter ande- Bereichen angehäuft, wird als Schutzzone vor Artgenossen und
rem seitliches und frontales Drohen, Maulzerren und jegliche als Laichsubstrat genutzt. Als Bodengrund sollte feiner, kalkfreier
Art der Balz. Nicht weniger interessant ist die Brutpflege. Da sie Sand benutzt werden, da Apistogramma Substrat vom Boden
als Versteckbrüter ihre Eier meistens an die Decke von Höhlen aufnehmen, es durchkauen und nicht Verwertbares wieder aus-
anheften, sollten halbierte Kokosschalen mit kleinen Einschlupflö- spucken oder durch die Kiemendeckel ausrieseln lassen. Einige
chern nicht fehlen. Auch gebrannte Tonröhren eignen sich sowie kleine Salmler oder Lebendgebärende sollten die oberen Was-
Unterstände. Steine und Holz, passend angeordnet, schaffen die serschichten bevölkern. Dadurch verlieren die Apistogramma
Reviergrenzen. Kleine Höhleneingänge haben den Vorteil, dass ihre Scheu, zeigen sich freier und sind weniger schreckhaft. Zur
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