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Krankheiten und deren Behandlung
Es würde den Rahmen dieses Buches bei Weitem übersteigen, an dieser linke Seite oben:
Stelle auf Krankheiten und Behandlungsmethoden umfassend einzugehen. Der In Malawi ist der Fisch-
interessierte Leser sei deshalb auf die aquaristische Fachliteratur hingewiesen fang mit Presslufttauch-
(zum Beispiel Untergasser: Krankheiten der Aquarienfische, Kosmos Verlag). flaschen verboten. Des-
Hier kann es nur darum gehen, einige grundsätzliche Anmerkungen zu machen. halb werden die Fänger
aus langen Schläuchen
Malawiseebuntbarsche sind, wie die meisten Cichliden, recht robuste Aqua- mit Luft versorgt.
rienfische. Trotzdem können sie, wie fast alle anderen Fische auch, von einer
ganzen Reihe von Parasiten befallen werden. Die bei Malawiseecichliden nach linke Seite unten:
den Erfahrungen des Verfassers häufigsten Erkrankungen und Symptome be- Aufwändige Hand-
ziehen sich auf Hautparasiten, Befall der Kiemen sowie den Verdauungstrakt. arbeit: Die bestellten
Fische werden gezielt
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass kein Aquarium völlig parasiten- gefangen, vorsichtig
frei ist, auch wenn die Fische augenscheinlich völlig gesund sind. Auch dürfte dem Netz entnommen
wohl jeder Fisch in geringem Umfang parasitenbehaftet sein. Dass es nicht zu und zum Boot gebracht
einer Erkrankung kommt, liegt allein daran, dass das fischeigene Immunsys- (hier ein ausgefärbtes
tem die potenziellen Krankheitserreger beherrscht, also deren Wachstum und Männchen von Placido-
Vermehrung unterdrückt. Dies gilt nicht nur für Aquarientiere. Auch und ge- chromis johnstoni).
rade freilebende Buntbarsche leiden unter Parasiten. Im Malawisee kann man
des Öfteren Cichliden sehen, die sich auf dem Untergrund scheuern, was ein Pseudotropheus flavus
Zeichen für Hautparasiten ist. versucht, Hautparasiten
durch Scheuern abzu-
Schlechte Lebensbedingungen und anderweitiger Stress können zu einer streifen (Chinyankhwazi
Schwächung des Organismus führen, welcher nun nicht mehr in der Lage ist, Island).
Parasiten zu kontrollieren; der Ausbruch
einer Erkrankung steht dann unmittel-
bar bevor.
Aufgrund des im Vergleich zum Frei-
land lächerlich geringen Wasservolumens
finden Krankheitserreger ideale Bedin-
gungen in jedem Aquarium. Die Wege
von einem Wirt zum nächsten sind ex-
trem kurz; eine Übertragung von Krank-
heiten findet innerhalb kürzerster Zeit
statt, und entsprechend schnell kön-
nen sich manche Parasiten vermehren.
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