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Glatte Riesenmuschel Tridacna derasa (Röding, 1798)
Die Glatte Riesenmuschel bevorzugt klares und sauberes
Wasser und lebt vor allem in Lagunen, die durch ein Barriereriff
geschützt sind. Weiterhin ist die Art in Atollen und um kleinere
Inseln herum anzutreffen. Junge Tridacna derasa leben in gerin-
ger Wassertiefe und heften sich mit ihren Byssusfäden am Ge-
röll fest. Wenn eine Schalenlänge von etwa 30 cm erreicht ist,
degenerieren die Byssusfäden, die Muscheln lösen sich vom Sub-
strat und werden durch Strömung und Wellengang in tiefere
Wasserregionen getragen. Bemerkenswert ist die unterschiedli-
che Wachstumsrate. Während junge Tridacna derasa im Durch-
schnitt pro Jahr etwa fünf Zentimeter Schalenlänge zulegen,
ändert sich diese rasche Entwicklung mit dem Loslösen vom Un-
tergrund. Dann wird das Längenwachstum langsamer, stattdes-
sen nehmen das Volumen und das Gewicht zu. Die Umstellung
dürfte auf die veränderten Lebensbedingungen zurückzuführen
sein. Nicht mehr von Byssusfäden gesichert, muss nun das Ge-
wicht der Muschel dafür Sorge tragen, dass sie nicht durch Strö-
mung und Wellengang ständig bewegt wird.
Mit knapp 50 cm maximaler Schalenlänge gehört Tridacna
derasa zu den größer werdenden Arten. Sie kann vor allem an
dem Tentakelkranz, der um die Einströmöffnung angeordnet ist,
identifiziert werden. Die Schale weist sechs bis sieben Vertikal-
falten auf, die ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu Tridac-
na gigas bieten, die nur vier bis fünf solcher Falten besitzt.
Tridacna derasa zählt zu jenen Riffmuscheln, die vielfach in
Muschelfarmen gezüchtet werden, da sie recht schnellwüchsig
ist. Ihre Nachzuchten sind am häufigsten im Handel anzutreffen.
von oben:
Tridacna derasa im Riff. Foto: Kai Velling/Bildermehr Medienarchiv
Imposant ist der Anblick einer Kolonie großer Tridacna derasa.
Tridacna derasa, links im Bild. Foto: Jürgen Pfleiderer
Junge Tridacna derasa verankern sich noch mit ihren Byssusfäden.
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