Page 27 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe 50 Jahre Obi
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Entwicklung der Printwerbung


               Kaum ein Jahr nach der Eröffnung in Hamburg-Poppen-   zeitungen noch stärker vom Anzeigenumfeld abzuhe-
               büttel entscheidet man sich, neben der Anzeigenwer-   ben, sucht man nach neuen gestalterischen Ausdrucks-
               bung auch auf das Medium „Beilage“ zu setzen. Die erste   formen und kommt dabei auf die Darstellung eines Säge-
               damals produzierte Beilage wird einfarbig gedruckt,   blattes – ein zu der damaligen Zeit einmaliges Signet.
               aber immerhin auf farbigem Papier. Sie wird in der Form
               eines gefalzten DIN A4-Blattes in die Tageszeitung einge-  Auch der Werbemarkt führt einen internen Wettbewerb aus.
               legt. Die Werbekonstante mit dem Schriftzug „OBI“ und   Im Laufe der Jahre wird die Qualität der Anzeigen und deren
               dem Zusatz „Bauen – Wohnen – Basteln“, die in ihrem   Gestaltung generell immer besser und professioneller und
               Logo dem äußeren Erscheinungsbild des Marktes ent-    man passt permanent die bildhafte Darstellung und die
               spricht und in den ersten Anzeigen eingesetzt wird, wie-  Farbigkeit diesen neuen Anforderungen und Erwartungen
               derholt sich auch in den Beilagen. Der nächste Schritt   an. Vierfarbige, großformatige Beilagen mit einer detail-
               erfolgt 1972. Er besteht aus der Einbeziehung des Symbols   lierten Themendarstellung sind jetzt das Kriterium. Seit-
               der „Schraubzwinge“ sowohl in den Rahmen der Zeitungs-  dem sich OBI ab 1977 neuen Sortimentsbereichen wie dem
               anzeigen als auch gleichzeitig in die formale Gestaltung   Garten – und damit auch mehr einer eher weiblichen Klien-
               der Beilagen. Auch dies entspricht der weiterentwickel-  tel (dazu später mehr) – zuwendet, passt das „Sägeblatt“
               ten Außenansicht des Marktes und soll ein weiterer Bei-  nicht mehr ins Werbekonzept. Jetzt wird der bereits über-
               trag sein, um eine Kontinuität in der Werbung und der Cor-  all eingesetzte Schriftzug „OBI Bau + Heimwerkermärkte“
               porate Identity zu gewährleisten. Die zu bewerbenden Pro-  in Verbindung mit dem Endlosstreifen in die Werbekon-
               dukte werden ab 1972 – im Sinn der reinen Angebotsan-  zeption aufgenommen. Die Beilagen haben sich damit im
               zeige – aus allen Sortimentsbereichen zusammengetragen.  Laufe der Zeit zum OBI-Werbeträger Nummer eins entwi-
                                                                     ckelt, gedruckt in Millionenauflage. Neben dem Hauptme-
               Relativ schnell wird den OBI-Verantwortlichen bewusst,   dium Beilagen finden jedoch auch „normale“ Anzeigen bei
               dass neben der reinen Produktwerbung auch Imagewer-   Sonderaktionen oder aktuellen Angeboten verstärkt Ver-
               bung nötig ist, um sich von der Konkurrenz abzugren-  wendung. Seit 1985 wirbt OBI auch per „Plakatanschlag“.
               zen. So wirbt man ab Mitte der 1970er-Jahre auch mit der   Darunter versteht man die Großflächenplakate, wie wir sie
               Sortimentskompetenz, abgerundet durch Produktwer-     heute von jedem Baumarktparkplatz kennen. Außenwer-
               bung und Preisausschreiben. Um sich in der Folgezeit   bung sei alt, Plakatwerbung sei brandneu. Sie habe den
               wegen des steigenden Anzeigenvolumens in den Tages-   Vorteil der Allgegenwärtigkeit und der großen Reichweite.





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