Page 43 - Dähne Corporate Publishing - Leseprobe Gardena
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Designzeichnung und Prototyp des Schlauch-
stücks von Dieter Raffler
Aber noch sind wir ganz am Anfang der erfolgreichen De-
sign-Historie von Gardena. Es gehört zu den bereits genannten Der Charme der
nicht ganz erklärbaren Vorgängen, dass Mitte der 1960er-Jahre
die beiden bodenständigen Typen Werner Kress (vor allem er) und Franken
Eberhard Kastner Kontakt zur Ulmer HfG suchen. Irgendwie er-
kennen sie das schöpferische und das produktentwicklungs-spe- Franco Clivio erzählt eine andere Ge-
zifische Potenzial dieser Institution und wollen es für sich, für ihr schichte, wie Werner Kress auf bezie-
Unternehmen nutzen. Sehen beide damals bereits die Möglichkei- hungsweise an die neue Schlauchkupp-
ten, die ihnen die Entwicklungsgruppen der Hochschule für ihre lung gekommen ist. Demnach hat Kress
eigenen Produkte, aber auch als Alleinstellungsmerkmal derselben eine Vorlage dieses Stücks von Hoze-
und für die Entwicklung als Marke bieten? Mag sein. lock auf einer Messe gesehen, hat mit
Auf jeden Fall sind Kress die Entwicklungsgruppen für seine der studentischen Standhilfskraft geflir-
Ideen zuerst einmal zu teuer. Aber vielleicht kann man etwas er- tet und ist mit einem Sack voller Hoze-
reichen, wenn man die Studenten direkt anspricht? Dieter Raffler lock-Teile vom Stand gegangen.
erinnert sich daran, dass Werner Kress ihn als Mitglied einer Ent-
wicklungsgruppe schon Anfang 1966 einmal anspricht und den
Preis für die Entwicklung eines Schlauchwagens erfragt. Die ver-
anschlagten 15.000 Mark sind ihm aber eindeutig zu teuer. Kress
hat den Kontakt bewusst gesucht und ist über einen Ulmer Sa-
menhändler, der Verbindungen zur HfG-Szene hat, an den Namen
zweier junger Studenten gekommen, die er sich notiert: Einer ist
Dieter Raffler, der Andere Michael Conrad.
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