Page 88 - Dähne Corporate Publishing | Sonderpublikation 40 Jahre BHB
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Beste Chancen für
hybride Unternehmen
Handelsmarken versus Marken: Noch ist die Frage nicht
endgültig beantwortet, wer der Gewinner ist.
Egal ob in den Bereichen Antworten hat die aktuelle Sowohl bei Food-, Near Food-,
Food, Near-Food, Non-Food: Han- Studie „Die Konsumgütergüterin- und Non Food-Herstellern gibt
delsmarken (Private Label, PL) dustrie im Spannungsfeld Private es große Performance-Unter-
haben auf breiter Front an Bedeu- Label vs. Marken“ von Dr. Wiesel- schiede zwischen dem Durch-
tung gewonnen, Markenprodukte huber & Partner (W&P) geliefert, schnitt und den Top-Performern,
mussten in den vergangen fünf in der 85 deutsche Unternehmen die sich mit Kapitalrenditen von
Jahren deutliche Marktanteilsver- aus den Segmenten Food, Fast 15 Prozent und mehr deutlich
luste hinnehmen. Die Ertragslage Moving Consumer Goods sowie absetzen können. Wichtigste
ist jedoch sowohl bei Herstellern Non-Food qualitativ und quan- Erfolgsfaktoren sind dabei In-
titativ bewertet wurden. Dabei vestitionsgrad, Wachstum und
wurden Erfolg und Erfolgsfaktoren Internationalisierungsgrad; die
von Markenartikel-, Private Label- Unternehmensgröße hingegen
und Hybridunternehmen mittels fällt nicht ins Gewicht.
der Unternehmenswertentwick- Aus den Ergebnissen lassen
lung verglichen. sich strategische Impulse für Un-
Und das Ergebnis war klar ternehmen ableiten. So wird es für
und eindeutig: Unternehmen, die Private Label-Unternehmen immer
hauptsächlich Handelsmarken wichtiger, mit Innovationen den
herstellen, erzielen im Durch- Handel bei der eigenen Profilie-
Gerald Lindinger-Pesendorfer, schnitt eine geringere Wertsteige- rung zu unterstützen. Durch die
Bereichsleiter Food/FMCG rung als Markenartikelhersteller. stärkere Qualitätsorientierung der
Dr. Wieselhuber & Partner Hybrid-Unternehmen, bei denen Verbraucher und die Austausch-
GmbH
sich Marken und Handelsmarken barkeit der Sortimente werden
bewusst und gezielt ergänzen, um Handelsmarken immer häufiger
von Private Labels als auch von Synergien bei Vermarktung und dazu verwendet, die Attraktivität
Marken häufig unbefriedigend. Leistungserstellung zu realisieren, der Einkaufsstätte zu steigern und
Doch welche Entwicklungen bewegen sich mittlerweile auf höhere Erträge zu realisieren.
beeinflussen eigentlich das dem Niveau von reinen Marken- Hochwertige Private La-
Marken- und Private Label-Um- artikelherstellern. bel-Konzepte werden sowohl
feld? Welches Geschäftsmodell Während reine Private La- im Lebensmitteleinzelhandel
ist am erfolgreichsten: Marken-, bel-Hersteller eine Kapitalren- als auch von Baumärkten, z. B.
Private Label oder eine Kombina- dite von acht Prozent erzielen, Obi mit Obi Selection, im Sport-
tion aus beiden, also Hybrid? Was erreichen reine Markenartikler fachhandel u. a. Intersport mit
sind konkrete Erfolgsfaktoren, und und echte Hybrid-Unternehmen McKinley oder bei Elektronikketten
wie können strategische Impulse Renditen von über zehn Prozent wie Media Saturn mit PEAQ auf-
aussehen? (Return on Capital employed). und ausgebaut. Die führenden
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