Page 61 - aquaristik Ausgabe 6/2019 - Zeit fürs Hobby
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Wasserstand betrug zwischen einem halben und ei-
nem Meter. Messungen ergaben dort im Monat Juni
folgende Resultate: pH-Wert 7,3, Gesamthärte 3 °dGH,
Karbonathärte 4°dKH, Leitfähigkeit 130 µS/cm, Wasser-
temperatur 25 °C bei einer Luft temperatur von 27 °C.
Ein weiterer Fundort war ein Urwaldbach mit er-
heblicher Strömung, einer maximalen Tiefe von einem
knappen Meter und sehr klarem Wasser, gelegen an
der Straße vom Flughafen nach Buna. Das sandige
Bachbett war angefüllt mit Felsen und Gestein (pH-
Wert 7,3, GH 2 °dGH, KH 3 °dKH, Wassertemperatur
25 °C, Leitfähigkeit 90 µS/cm). Die Fische hielten sich
an ruhigeren Stellen zwischen der in das Wasser hi-
neinhängenden Ufervegetati on auf.
In beiden Gewässern war die Grundel selten. Auf Balzendes Weibchen von Tateurndina ocellicauda.
einer Strecke von etwa 30 Metern konnte ich immer
nur einen Fisch fangen, ein einziges Mal zwei. Alle
gefangenen Exemplare hatt en nur eine maximale
Länge von rund 40 mm und sind dann auch später
im Aquarium nicht mehr größer als 48 mm geworden.
Der häufigste Fisch an diesen beiden Fundorten war
das kleine Blauauge Pseudomugil connieae. Außerdem
lebten in diesen Bächen noch zwei weitere Grundeln,
nämlich eine Glossogobius-Art sowie eine weitere
Schläfergrundel aus der Gatt ung Ophieleotris.
FortpFlanzungsBiologie
Es gibt Berichte, dass die Fische das Gelege offen auf
dem Bodengrund, auf den Blättern von Wasserpflan-
zen oder an senkrechte Laichplätze ablegen. Hans
Horsthemke stellte dagegen fest, dass sie die Eier Vor dem Weibchen balzendes Männchen an der kün� igen Bruthöhle.
nach Möglichkeit an der Decke oder an den Wänden
von Höhlen deponieren, was sich mit meinen Erfah-
rungen deckt.
Unterschiedlich sind auch die veröff entlichten In-
formati onen über die Dauer und den Verlauf der Ei-
und Larvenentwicklung. Die Larven sollen nach drei-
einhalb Tagen, nach achtzig Stunden oder erst nach
neun bis elf Tagen schlüpfen. Bei Schreiber schlüpften
die Jungfische bei 27 °C nach fünf Tagen (pH-Wert7,
GH 12°dGH), entwickelten sich aber nicht normal.
Bei 22 °C schwammen sie dagegen erst nach zehn
bis elf Tagen, bei 23 bis 24 °C nach acht Tagen frei.
Eckhard Schreiber meint, dass die Larven bei hohen
Temperaturen zu früh schlüpfen und dann häufig nicht
lebensfähig sind.
Nach meinen Erfahrungen vollzieht sich die gesamte
Entwicklung der Fischbrut bis zum Freischwimmen bei
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