Page 64 - terraristik Ausgabe 1/2015
P. 64
terrarino
terrarino
Fangschrecke (Mantiden)
Fangschrecken, vielen besser bekannt
als Gottesanbeterinnen, sind meist
allein durch ihre Färbung gut an die
Umgebung angepasst. Unter ihnen gibt
es aber auch mehrere Arten, deren Foto: T. Adam
Körper verschiedenen Blüten so sehr
ähnelt, dass man sie von den echten
Blumen oftmals selbst dann nicht un-
terscheiden kann, wenn man direkt davor steht. Mit dieser im wahrsten Sinne des
Wortes schönen Tarnung locken diese Blütenmantiden ihre Beute in Fangreichweite.
Zickzackspinner
(Notodonta ziczac)
Auch bei Raupen lassen sich interessante Tarnungs-
varianten beobachten: Manche imitieren täuschend
echt Äste, andere profitieren von nahezu perfek-
Foto: H. Süpfle/Wikipedia ter farblicher Anpassung. Ungewöhnlich und effek-
tiv ist die Tarnung der Raupe des Zickzackspin-
ners, sie sieht aus wie Vogelkot und wirkt somit als
Futter nur wenig appetitlich.
Silberfischchen
(Malayatelura ponerophila)
In den Regenwäldern Malaysias leben Silberfisch-
chen der Art Malayatelura ponerophila unerkannt
im Bau von Feuerameisen (Leptogenys distinguenda),
indem sie sich mit dem Ameisen-eigenen Geruch
maskieren. Die silbrigen Schmarotzer reiben sich an
frisch geschlüpften Ameisenarbeiterinnen und kön- Foto: BMC Ecology/Wikiepedia
nen sich so getarnt an den Vorräten der Ameisenko-
lonie bedienen. Diese Geruchsmaskerade muss aller-
dings in regelmäßigen Abständen erneuert werden,
sonst erkennen die Ameisen die Fremdlinge und Das Silberfischchen (Malayatelura
greifen sie an. ponerophila) im Bau der Feuerameise.
Korrektur
6 4 n t e r r ar is tik 1| 2 01 5
64 n terraristik 1|2015