Page 50 - terraristik Ausgabe 3/2014
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Q REPORTAGE
Der Cola-Hopper
aus Simbabwe
Von Oliver Mengedoht
George lebt in den Slums von Harare in Simbabwe, mit Frau und Kind, fernab von
fließend Wasser und Strom. Früher war er Kunstlehrer. Die Geschichte, die Martin Höhle
(The Pet Factory) erzählt, hat etwas Trauriges – aber auch eine positive Perspektive!
Der Cola-Hopper fiel Martin Höhle in Simbabwe auf. Fotos: Oliver Mengedoht
Martin Höhle besuchte vor einem überlege, in ein Haus mit Strom umzu- schafft einen Arbeitsplatz und letzten
Jahr einen Freund, der nach Simbabwe ziehen. „Wir wollen, dass er und seine Endes haben wir alle ein kleines biss-
ausgewandert war. Er lernte dort den Frau eine Vollbeschäftigung haben“, chen was dran verdient.“
Straßenkünstler George kennen, der erklärt Martin Höhle. George benötige Inzwischen beliefert er Händler und
alle möglichen Sachen aus alten Ge- rund eine halbe Stunde pro Insekt. Die Tattoo-Shops in England, der Schweiz
tränkedosen fertigt. Bleche der gesammelten Getränkedo- und Deutschland, welche die Idee un-
Der Simbabwer macht alles nur mit sen werden vor der Verarbeitung gewa- terstützen. Denn es ist mal was ande-
einer alten Blechschere und einer Zan- schen und desinfiziert. Er habe schon res, echte Handarbeit eben. Q
ge. „Für uns hat er jetzt mit anderen immer ein soziales Projekt gesucht, wo
Tieren angefangen, die er aus seiner das Geld nicht in Bürokratie versande,
Umgebung kennt: Skorpion, Libelle, sondern ankomme. Der Gewinn werde Rechte Seite:
Nashornkäfer, Ameise, Kakerlake, Got- fair aufgeteilt, verspricht Höhle, der sel- Links:
tesanbeterin und Krabbe“, zählt Martin ber regelmäßig nach Simbabwe fliegt, Straßenkünstler George mit seiner Familie.
Höhle auf. Mittlerweile lebe George von um George zu besuchen und Tiere zu Foto: privat
den Bestellungen des deutschen Wir- holen. Der Unternehmer freut sich: „Da Rechts:
George bei der Arbeit in seiner Hütte.
bellosenspezialisten aus Hülsede und passt alles dran: Es ist Recycling, sozial, Foto: privat
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