Page 46 - terraristik Ausgabe 3/2014
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Q TERRARISTIK
Viele Farben
Die beliebtesten Farbformen des Axolotl sind Albinos,
Weiße, Goldalbinos und Melanoide. Die Albinos und Goldal-
binos gibt es in unterschiedlicher genetischer Ausprägung
und entsprechend reinweiß oder mit rosa Schimmer bezie-
hungsweise von dottergelb bis zitronengelb. Die Weißen
werden auch fälschlicherweise Leuzisten genannt, sind aber
eine andere genetische Mutation, die möglicherweise aus
einem einzelnen Wildtier stammt, das bereits 1868 nach
Paris exportiert worden war.
Melanoide sind noch sehr selten in Europa, doch dies wird Albinos gibt es von reinweiß bis rosa schimmernd.
sich dank einiger jetzt vorhandener reinerbiger Zuchtpaare
bald ändern. Melanoide sind rein schwarze Axolotl, bei denen eingekreuzt. Das Ergebnis sind grünlich gefleckte Tiere, über
je nach Stimmung und Beleuchtung manchmal noch die ur- deren Ästhetik es sehr unterschiedliche Meinungen gibt.
sprüngliche dunkle Fleckung zu erkennen ist. Es gibt noch Äußerst selten treten mehrfarbige Exemplare auf, die je nach-
zahlreiche weitere Mutationen wie Augenlose und Herzkran- dem Harlekine oder Schecken genannt werden. Der Erbgang,
ke, die aber nur für die Wissenschaft interessant sind. der zu solchen Tieren führt, ist noch nicht völlig enträtselt,
In letzter Zeit wurde eine weitere Unterart des Tigersala- selbst das weltweit führende Ambystoma Genetic Stock Cen-
manders ($PE\VWRPD PDYRUWLXP PHODQRVWLFWXP) in Axolotl ter in den USA hatte in Jahrzehnten der intensiven Arbeit und
Zucht nur einen dreifarbigen Axolotl.
Möglicherweise handelt es sich um einen Erbgang mit meh-
reren beteiligten Genen, was deren enorme Seltenheit und
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nicht kontrollierbare Erzeugung durch Zucht erklären
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Porträt eines „Harlekin“. zu zu z zusätz liche Rolle spielen. Gut möglich wäre auch,
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dass es sich um „Chimären“ handelt, also
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erklären, warum bei Harlekin-Axolotl
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das Zeichnungsmuster nicht konstant
i i ist, sondern sich zeitlebens ver-
ändert.
Selbst aus einem Elternpaar,
von dem neun zwei- und dreifar-
bige Nachkommen in einem Ge-
lege auftraten, kam nie wieder
ein solches Exemplar vor. Ein
Lottogewinn ist also wahr-
schein licher, als einmal im
Leben einen dreifarbigen Axo-
lotl zu sehen.
Ebenso wenig wird man in
Europa einen der „Leucht-Axo-
lotl“ zu Gesicht bekommen.
Diese wurden gentechnisch ma-
nipuliert, wobei ihnen das Leucht-
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