Page 73 - terraristik Ausgabe 2/2013
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che, dafür sind letztere insgesamt kräftiger ge-
baut. Beide haben unterhalb des Kinns eine ab-
stehende Schuppe, die an ein Bärtchen erinnert.
Die kleinen Reptilien wechseln ihre Farbe zur
Anpassung an ihre Umgebung, jedoch nicht inner-
halb einer so bunten Farbpalette wie echte Cha-
mäleons. Bei R. brevicaudatus beschränkt sich
das Farbspektrum auf gedeckte Braun-, Grün-
und Gelbtöne bis hin zu Schwarz. Hochinteressant
dafür ihre Fähigkeit zur Mimese, bei der die Kör-
perform an ein trockenes Blatt erinnert. Wenn die
Winzlinge sich bedroht fühlen, kann dies sogar so
weit gehen, dass sie sich fallen lassen und tot
Die Größe der Zwergchamäleons sieht man gut an diesem Bild.
stellen (Akinese), indem sie die Augen einfallen
und den Kopf abflachen lassen. Zudem wechseln
sie zu einer annähernd schwarzen Komplettfär-
Ha
Haltung
g
ltun
bung, bis sie nur noch wie abgestorbenes Pflan- Ha ltun g
zenmaterial wirken.
Ursprünglich stammen sie aus Tansania, werden
jedoch inzwischen recht erfolgreich in menschli-
cher Obhut nachgezogen, so dass interessierte Ter-
rarianer mit ein wenig Geduld gesunde Nachzuch-
ten erwerben und somit auf Wildfänge verzichten
können. Und wer da nun gerade Ostafrika mit
sehr heißem Wetter und infolgedessen hohen Hal-
tungstemperaturen assoziiert, dem sei gesagt:
Nein, für diese Chamäleons darf es nicht zu heiß
werden, ihre ebenfalls gängige Trivialbezeichnung
Erdchamäleon verdanken sie dem Umstand, dass
Aug‘ in Aug‘ mit dem Reptil.